Bezirksamt will Dorothea-Schlegel-Platz freihalten
Mitte. Die Bezirksverordneten fordern einen Wochenmarkt auf der Freifläche südlich vom S-Bahnhof Friedrichstraße. Das Bezirksamt ist dagegen.
Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) hat den Antrag der Marktbetreiberin des Ökomarktes im Hansaviertel abgelehnt, einen weiteren Markt zwischen Spree und Georgenstraße zu eröffnen. Trotz BVV-Beschluss, "die Durchführung eines Wochenmarktes auf dem Dorothea-Schlegel-Platz zu ermöglichen und somit die Marktkultur im Bezirk Mitte zu fördern" bleibt Spallek bei seinem Nein. Er hatte auch frühere Anfragen mit dem Hinweis, "dass sich im Umfeld diverse Einkaufsmöglichkeiten sowie andere Märkte befinden", abgelehnt. Ein Wochenmarkt sei hier nicht nötig, da um den Platz kaum Wohnungen, sondern vor allem Geschäfts- und Bürohäuser stehen. Ein anderer Grund ist, dass der Bezirk den Dorothea-Schlegel-Platz als Ausweichfläche freihalten will. Weil zum Beispiel der Schinkelplatz bebaut wird, werden Flächen für Veranstaltungen immer knapper. Deshalb soll es keine "dauerhafte und regelmäßig wiederkehrende Nutzung für einen Markt" geben. Auf dem Platz hat das Bezirksamt bereits verschiedene Veranstaltungen wie die georgischen Kulturtage oder Infoaktionen des Umweltbundesamtes genehmigt. Am 20. September machte die HypoVereinsbank auf dem Dorothea-Schlegel-Platz mit ihrer UEFA Champions League Trophy Tour Station. Besucher konnten sich mit dem Pokal fotografieren lassen und Fußballgrößen wie Fabio Capello und Karl-Heinz Riedle treffen. Spallek geht davon aus, dass es in Zukunft mehr Anfragen für solche temporären Nutzungen geben wird.
"Gegen einen Ökomarkt auf dem Dorothea-Schlegel-Platz spricht gar nichts", ärgert sich der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Draeger. Er will den Wochenmarkt an der Friedrichstraße, weil er den "toten Platz belebt und zudem Einnahmen für die Bezirkskasse bringt." Spalleks Argument, den Platz als Ausweichfläche für Veranstaltungen freihalten zu wollen, lassen die Bezirksverordneten auch nicht gelten. "Die Antragstellerin hat sich bereiterklärt, im Falle von Veranstaltungen nach Absprache auf Termine zu verzichten", heißt es in dem SPD-Antrag, der mit den Stimmen der Grünen und Piraten beschlossen wurde. CDU und Linke waren dagegen.
Dirk Jericho / DJ
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