Bezirksamt will ein Siebtel im Jugendbereich streichen
Mitte. Nach Monaten trügerischer Stille geht jetzt wieder die Angst in den Jugendeinrichtungen um. Das Bezirksamt will 448 000 Euro für 2013 im Jugendbereich streichen.
Das hat Jugendstadtrat Ulrich Davids (SPD) im Jugendhilfeausschuss (JHA) mitgeteilt. Die Kürzungen betreffen ein Siebtel des Gesamtetats, mit dem das Jugendamt derzeit 50 Projekte im Bereich der freien Jugendarbeit fördert. Im Schulausschuss sagte Davids, "das er demnächst entweder fünf große oder zehn kleine Jugendeinrichtungen schließen müsse", so JHA-Vorsitzender Florian Schwanhäußer (CDU). Der Jugendhilfeausschuss lehnt die Streichpläne einstimmig "angesichts einer bereits bestehenden Unterversorgung als undurchführbar" ab und hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die eine Organklage gegen das Bezirksamt oder den Senat prüft. Das Jugendamt unterstützt den JHA-Beschluss "ausdrücklich". "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben", so Davids in einem Schreiben, in dem er die reduzierte Senatszuweisung erläutert. Welche Klubs auf der Streichliste stehen, wollte der Stadtrat im Jugendhilfeausschuss noch nicht sagen. Am Dienstag (nach Redaktionschluss) hat sich der Jugendhilfeausschuss zu einer Krisensitzung getroffen. Erst im Frühjahr hatte der JHA einen Kahlschlag im Jugendbereich abgelehnt. Damals standen Schulstationen an mehreren Schulen, das Probenhaus Werk 9, der Schulgarten Moabit und Dutzende andere Projekte von Freien Trägern auf der Streichliste. Nach Protesten wurden die Kürzungspläne zurückgenommen.
Schwanhäußer hat jetzt allen JHA-Vorsitzenden in den Bezirken einen Brief geschrieben und gebeten, "gemeinsam Ideen zu entwickeln, den Kahlschlag im Jugendbereich abzuwenden." Die Kürzungen wären vor allem in den schwierigen Gegenden Weddings und Moabits eine Katastrophe. In den Einrichtungen beginnt jetzt wieder das große Zittern. Vor allem die vielen Angestellten bei den Freien Trägern haben Angst, ob sie nach Weihnachten noch einen Job haben. Weil bis jetzt kein Träger weiß, ob er auf der Streichliste steht, müssten die Träger allen Mitarbeitern vorsorglich kündigen, wie Kinderschutzbund-Chefin Sabine Walther im JHA sagte.
Dirk Jericho / DJ
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare