Bürgerstiftung: Bezirk fördert erstmals Projekte in der Nachbarschaft

Mitte. "Hallo Nachbarn, Ihr seid mir nicht egal!" Unter diesem Motto ruft Bürgermeister Christian Hanke (SPD) auf, "kreative und außergewöhnliche Ideen zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im Bezirk einzureichen".

Für die Nachbarschaftsprojekte können Bürger, Vereine und Initiativen 500 bis 3000 Euro bekommen. Das Stiftungsgeld kommt aus dem Vermögen, das der 2005 verstorbene Tiergartener Bürger Hans Conrad dem Bezirk 2003 vererbt hatte. Das Geld, immerhin 317.000 Euro, ist seit Jahren angelegt. Die Zinsgewinne belaufen sich bisher auf lediglich rund 30.000 Euro. Damit soll jetzt endlich "bürgerschaftliches Engagement zu Gunsten gemeinnütziger Zwecke" gefördert werden, wie es in der gegründeten "Conrad-Stiftung Bürger für Mitte" heißt.

Um die Stiftung hatte es jahrelange Diskussionen gegeben. Ursprünglich wollte Bürgermeister Christian Hanke allein über die Verwendung der Mittel entscheiden. Nach Protesten und einem BVV-Beschluss von Mitte 2011 hat Hanke vor kurzem einen Stiftungsrat berufen. Die Grünen fordern jedoch mehr Mitsprache der BVV. Nach bisheriger Satzung darf lediglich der BVV-Hauptausschuss ein beratendes Mitglied ohne Stimmrecht in den Stiftungsrat entsenden. Die Grünen wollen, dass der BVV-Vorsteher als ständiges und stimmberechtigtes Mitglied im Stiftungsrat vertreten ist. Auch sollen alle BVV-Fraktionen einen Vertreter als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht entsenden dürfen. Die BVV soll zudem an der Auswahl der Stiftungsratsmitglieder beteiligt werden, heißt es in einem Grünen-Antrag vom Januar, der im Ausschuss Transparenz und Bürgerbeteiligung immer wieder vertagt wird. "SPD und CDU blockieren die Satzungsänderung seit Monaten", sagt Frank Bertermann von den Grünen. Dabei hat sich die SPD-CDU-Zählgemeinschaft 2011 in ihrer Vereinbarung zur Zusammenarbeit explizit für "maximale Transparenz" ausgesprochen. Der Stiftungsrat solle "zum Beispiel aus Bezirksamtsmitgliedern, BVV-Vorstand und ggf. weiteren" bestehen, heißt es in dem Vertrag.

Anträge müssen formlos bis spätestens 30. Juni bei der Geschäftsstelle der Stiftung, 901 83 26 34, eingehen.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 70× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 754× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 66× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.