CDU gegen Körperwelten-Ausstellung im Fernsehturm
Die Exponate würden lediglich "die menschliche Sensationslust befriedigen" und "viele Menschen verstören", so die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Die weltweit erfolgreichen Körperwelten-Ausstellungen mit plastinierten und in Posen inszenierten Toten sind seit 1995 umstritten. "Es gibt entweder Totalablehnung oder Begeisterung, nichts dazwischen", sagte die Kuratorin und Ehefrau von Gunther von Hagens, Angelina Whalley.
Eine Baugenehmigung liegt bisher nicht vor, weil noch der "geprüfte Brandschutznachweis fehlt", wie Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) sagte. Laut Whalley werde der aber demnächst eingereicht.
Das Körperwelten-Museum in Berlin werde absolut einzigartig sein, sagte die Kuratorin. Details zum Konzept auf der 1200 Quadratmeter großen Fläche, auf der bis vor fünf Jahren der private Lokalsender TV Berlin residierte, wollte sie nicht nennen.
Um die Toten noch spektakulärer zu inszenieren und außergewöhnliche Ausstellungserlebnisse zu schaffen, hatten Szenografie- und Bühnenbildstudenten der TU Berlin als Semesteraufgabe bereits Ideen für das neue "Menschen Museum", wie Whalley das Haus nennt, das noch einen speziellen Berlintitel bekommen soll, entwickelt. Als Beispiel nannte sie Stethoskope, die von der Decke hängen. Wenn sich die Besucher das Diagnosewerkzeug an die Brust halten, leuchten Lichter nach dem Herzschlag.
Gunther von Hagens hat bisher über 150 Leichen in lebensechten Posen präpariert; dazu viele weitere ganz normal als Anschauungsmodelle für Medizinstudenten. In Berlin werden viele Exponate gezeigt, die bisher in Deutschland noch nicht zu sehen waren, sagte Angelina Whalley, die Leiterin des Instituts für Plastination in Heidelberg.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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