C/O-Galerie darf nicht in Atelierhäuser im Monbijoupark ziehen
Weil das Bezirksamt die von der BVV geforderte Zwischennutzung der leerstehenden Atelierhäuser im Monbijoupark aus baurechtlichen Gründen nicht genehmigt, sucht C/O weiter verzweifelt nach einer "temporären Arche Noah". Das sagte der Gründer und Fotograf Stephan Erfurt auf einer Bürgerversammlung zu den Plänen im Monbijoupark. Der neue Eigentümer des Postfuhramts, die Medizintechnikfirma Biotronik, will den Mietvertrag nicht verlängern. Als alternative Standorte bemühe man sich derzeit unter anderem um die Bötzowbrauerei, Tacheles oder Amerikahaus. Am 22. November will Erfurt Näheres bekanntgeben. Wegen kontroverser Debatten um mögliche Neubauten oder Nachnutzungen der Atelierhäuser zeigte er den Bürgern keine Skizzen mehr. Ende Juni hatte C/O den Bezirksverordneten mehrere Architektenentwürfe für eine "Campuslösung" oder einen Neubau vorgestellt. "Wir wollen erst mal alles zurücknehmen, ihre Ideen hören und dann profunde Pläne entwickeln", sagte Erfurt. Um die Existenz von C/O zu sichern, hatte die BVV vor einem Jahr ein Abrissmoratorium beschlossen. Laut gültigem Bebauungsplan sollen die Atelierhäuser abgerissen werden, um den Monbijoupark zu erweitern. Sie können teilweise oder ganz stehen bleiben, wenn die Grünflächen um mindestens 2000 Quadratmeter erweitert werden, so der BVV-Kompromiss. Dafür müsste jedoch der Bebauungsplan geändert werden. Eine Forderung der BVV war auch, vorher die Galeriepläne mit den Bürgern zu diskutieren. Im Bezug auf eine dauerhafte Nutzung des als Grünfläche deklarierten Areals durch C/O und Theater Hexenkessel war das Meinungsbild der wenigen Besucher gemischt. Ein Anwohner sprach von einer "Schnapsidee, eine so große Institution in den Park zu quetschen". Andere wollten C/O Berlin und Hexenkessel-Theater im Park. "Die Diskussionen stehen erst am Anfang", beruhigte Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) die teilweise aufgeregte Debatte in der Märchenhütte.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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