Das Berliner Ehepaar Schwunke unterstützt Vorschule
Bei der vom Verein Breitengrad organisierten Rallye geht es nicht um Rekorde, sondern um konkrete Hilfe in Gambia. "Das Land am Ende der Sahelzone zählt mit einer Länge von rund 480 und einer Breite von etwa 45 Kilometern zu den kleinsten und ärmsten Staaten Afrikas", erläutert Edgar Schwunke. "Schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen leben hier, die meisten am Existenzminimum." Die Hauptstadt Gambias heißt Banjul. Die größte Stadt ist das etwa 40 Kilometer entfernte Serekunda. "Gambias Infrastruktur ist total unterentwickelt. Der Durchschnittsverdienst liegt bei umgerechnet rund 60 Euro im Monat", ergänzt Monika Schwunke. "Reis ist das Hauptnahrungsmittel. Ein 25-Kilo-Sack Reis kostet zwischen 27 und 32 Euro - verteuert durch die Bio-Spritherstellung in den Industrieländern", beklagt sie. "Am schlechtesten geht es den Kindern." Zu Hause sprechen die Kleinen nur eine der über 20 Stammessprachen. Daraus erwächst ein großes Problem. Denn mit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1965 wurde Englisch als offizielle Amtssprache eingeführt. In Gambia gibt es allerdings keine staatlichen Vorschulen, sodass viele Kinder nicht ausreichend vorgebildet in die Grundschule kommen. Vorschulen sind jedoch wichtig, damit die Kinder die englische Sprache erlernen, um in der Grundschule dem Unterricht folgen zu können.
Und hier beginnt das Engagement der Schwunkes. "Wir sind selbst Eltern und Großeltern und wissen, was Kinder für ihre Entwicklung dringend benötigen." Gemeinsam mit Gleichgesinnten errichten und finanzieren sie seit Jahren eine Vorschule in der Gemeinde Sukuta/Jolakunda, unweit von Serekunda. Zwei Gebäude werden bereits genutzt, ein drittes soll diesen Herbst fertig werden. Die Schwunkes haben dafür Fundamente ausgehoben, Steine hergestellt, Mörtel gemischt sowie gemalert. Bereits im vergangenen Jahr ging ein Container mit Baumaterial und Sachspenden nach Gambia.
Unterstützt wird der dafür eigens gegründete Berliner Verein "Kambengo" (Zusammenhalt, Gemeinschaft) durch Unternehmen, Baumärkte, Schulen und Einzelpersonen vorrangig aus der Region Berlin-Brandenburg. Der Verein finanziert zudem drei Lehrer, eine Putzfrau sowie einen Wachmann.
Fahrt und Unterkunft bezahlen die Teilnehmer der Rallye aus eigener Tasche. "Die Geld- und Sachspenden kommen eins zu eins dort an, wo sie gebraucht werden", betont Monika Schwunke. Gefragt bei der Bevölkerung sind überdies gebrauchte Handys, Kugelschreiber sowie Kleidung, Spielzeug und Süßigkeiten für Kinder sowie Verbandsmaterial. Auch die Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer bleiben in Gambia. Sie werden in Banjul öffentlich versteigert. Das Geld fließt in Hilfsprojekte wie die Vorschule. Zurück geht es für die Rallye-Teilnehmer mit dem Flieger - natürlich auch aus eigener Tasche bezahlt.
Wer helfen möchte, kann sich per E-Mail Info@kambengo.de oder per Post beim Kambengo-Project-Gambia, Kalkbergeweg 90, 12589 Berlin, melden.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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