Der Bezirk Mitte bleibt unter Zwangswirtschaft

Mitte. Das Haushaltsdesaster geht im neuen Jahr weiter. Der Finanzsenator hat am 14. Januar auch den im November von Rot-Schwarz in der BVV beschlossenen Entwurf für 2013 abgelehnt.

Hunderte Seiten Tabellen, unendliche Zahlenkolonnen - die BVV-Haushaltspolitiker haben hin- und hergerechnet, geschoben und umgebucht, um einen ausgeglichenen Haushalt für 2013 hinzubekommen. Im November hatte die SPD den mit den Stimmen der CDU beschlossenen Ergänzungsplan noch als Erfolg gefeiert, weil er keine Schließungen von Jugend- und Kultureinrichtungen vorsah. Doch das ist Schnee von gestern. Die Kürzungsdebatten beginnen von neuem. Denn der Finanzsenator hat das Zahlenwerk abgelehnt. Mitte bleibt auch 2013 unter Notbewirtschaftung und ist nicht Herr über seine Haushaltskasse: alle Ausgaben, mit Ausnahme der gesetzlich vorgeschriebenen wie zum Beispiel Sozialhilfe, müssen auf Antrag vom Sparkommissar der Finanzbehörde genehmigt werden. Die Experten der Senatsfinanzverwaltung haben in der sogenannten Nachschau ein Haushaltsrisiko von 3,2 Millionen Euro festgestellt. Der Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus wird den Bezirk auffordern, diese Risiken in einem weiteren Entwurf aufzulösen. Solange gilt die Haushaltssperre. Der Senat glaubt dem mit rund sieben Millionen Euro verschuldeten Bezirk zum Beispiel nicht, dass er seine Ausgaben im Bereich Gebäudebewirtschaftung oder Grünflächenunterhaltung wie geplant senken kann. Auch die Einnahmeerwartungen werden als viel zu optimistisch eingeschätzt. Der Senat sieht allein hier ein Risiko von 1,2 Millionen Euro. SPD und CDU wollen jetzt in einem Krisentreffen beraten, wie es weitergehen soll. Die Politiker werden sich wieder jede Position vornehmen, um einen Haushalt hinzukriegen. Da die Einnahmeprognosen als viel zu rosig angesehen werden, wird wohl nur etwas über Kürzungen gehen. Alles kommt auf den Prüfstein. Erstes Opfer: Das geplante Außenbecken im Moabiter Seydlitzbad wird wohl nicht gebaut. Wenn der Bezirk im März aus der Notbewirtschaftung raus sein will, muss die BVV noch im Februar einen "fortgeschriebenen Ergänzungsplan 2013" beschließen.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 287× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 252× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 636× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.215× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.