Die WBM eröffnet eine Oase für ihre Mitarbeiter
Handwerker bauen derzeit ein altes Heizhaus im Hof der WBM-Zentrale in der Dircksenstraße 38 um. Wo bisher tonnenweise Gerümpel lag, können die 200 Mitarbeiter bald ihre Mittagspause verbringen, sich in der kleinen Küchenzeile Essen warm machen oder im Gemeinschaftsgarten ihre Beete pflegen. WBM-Oase heißt der neue Mitarbeiterort, der viel mehr ist als anfangs geplant war. Die Geschäftsführung wollte nicht mehr, dass jeder an seinem Büroarbeitsplatz isst. Auf den Fluren riecht es bisweilen nach Essen, wenn die Kollegen in den Etagenküchen brutzeln. Denn eine Kantine gibt es nicht.Wenn schon ein neuer Raum für die Pausen, dann einer, den man für verschiedene Sachen nutzen kann, dachte sich Steffi Pianka. Die Pressesprecherin hatte die Idee, auf der neuen Terrasse einen Gemeinschaftsgarten anzulegen, den die Kollegen pflegen. Nach dem Vorbild der Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Kreuzberg stehen schon 23 Hochbeete im Hof. Die Büromitarbeiter können die Holzkisten bepflanzen und die Pflege übernehmen. Ein Team von den Prinzessinnengärten kommt alle zwei Wochen vorbei und berät die Neugärtner. Die Gemüse-, Obst- oder Kräuterernte soll gemeinsam in der WBM-Oase verspeist werden. "Die Kollegen kommen hier bereichsübergreifend ins Gespräch und können sich austauschen", nennt Pianka einen weiteren Vorteil des Firmenclubs.
Mit dem Betriebsgarten betritt das kommunale Unternehmen Neuland. Die WBM-Oase soll mehr sein als ein Ort, an dem die Kollegen ihre Mittagspause verbringen. Im 200 Quadratmeter großen Raum gibt es auch eine Bühne für Veranstaltungen. Workshops mit Mitarbeitern oder auch für WBM-Mieter, zum Beispiel zum Thema Mietergärten oder Balkonpflanzen, sollen hier stattfinden. Die Angestellten könnten die Oase auch für private Feiern mieten. Das Projekt soll den Zusammenhalt der Mitarbeiter fördern und dazu beitragen, dass sich die Kollegen wohlfühlen bei der WBM.
Sich als Gärtner zu betätigen sei freiwillig. Nach der ersten internen E-Mail hätten sich gleich 20 Kollegen gemeldet, die mitmachen wollen, so Pressechefin Pianka. Der Einsatz an der Gartenfront findet unentgeltlich außerhalb der Arbeitszeit statt. Nur die ersten zehn Stunden dürfen in der bezahlten Arbeitszeit absolviert werden.
Steffi Pianka denkt schon weiter. "Wir wollen mit der WBM-Oase einen Stein ins Rollen bringen", sagt sie. Der Vermietergarten sei ein Testlauf. "Wir lernen gerade, wie man so ein Projekt aufbaut", so die Sprecherin. Sie will an vielen Orten Oasen schaffen, in denen Mieter Gemeinschaftsgärten zum Beispiel in Wohnhöfen betreiben. Das Team der Prinzessinnengärten steht für die Aufbauhilfe bereit, die WBM finanziert das Beratungsangebot.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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