Ehrenamtliche Helfer der Volkssolidarität sammeln wieder Geld

Wolfgang Friedrich sammelt einmal im Jahr Geld für die Volkssolidarität. Isolde Kaufer trägt sich in die Spendenliste ein. | Foto: Mirjam Dapp
  • Wolfgang Friedrich sammelt einmal im Jahr Geld für die Volkssolidarität. Isolde Kaufer trägt sich in die Spendenliste ein.
  • Foto: Mirjam Dapp
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Friedrichshagen. Wolfgang Friedrich ist einer von 3000 ehrenamtlichen Helfern in Berlin, die noch bis zum 30. April in ihrem Kiez von Haustür zu Haustür gehen, um Geld für die Volkssolidarität zu sammeln.

"Nein, nein, ich wohne doch gar nicht hier." Gerade noch hatte der Mann neugierig über den Zaun geschielt. Jetzt scheint die Bekämpfung des Unkrauts auf dem gepflegten Rasen doch von großer Dringlichkeit zu sein.

Wolfgang Friedrich, der auf eine Geldspende für die Berliner Volkssolidarität gehofft hatte, wendet sich enttäuscht ab. Eine Nachbarin verrät kurz darauf, der gärtnernde Mann wohne im Haus gegenüber. "Na, dann hat er ja wenigstens nicht gelogen", scherzt Friedrich. Eine Ausrede war es trotzdem. Und von denen hat der Rentner schon viele gehört.

Seit 2006 ist Wolfgang Friedrich bei der jährlichen Sammelaktion der Volkssolidarität in seinem Kiez unterwegs. Seither hat sich vieles verändert. "Das Sammeln ist mühsamer geworden", sagt Friedrich. Viele Menschen seien inzwischen in Rente. Da bleibe zum Spenden nicht mehr so viel übrig.

Doch davon lässt sich Friedrich nicht entmutigen. Er freut sich auch, wenn jemand 50 Cent gibt, denn mühsam nährt sich ja bekanntlich das Eichhörnchen. Im vergangenen Jahr hatte Friedrich 300 Euro gesammelt. In seinem Sammelgebiet gibt es etwa 85 Haushalte. Bei rund 20 war er erfolgreich. "Das meiste Geld geben Mitglieder der Volkssolidarität", sagt er. Manche Leute seien misstrauisch oder hätten kein Interesse an der Arbeit des Verbands. "Umso schöner ist es, wenn mal einer spendet, von dem man es nie erwartet hätte."

Im vergangenen Jahr kamen in Berlin insgesamt 306 000 Euro an Spenden zusammen. Davon floss ein großer Teil in die Hochwasserhilfe für eine Kita im sächsischen Grimma. In Friedrichshagen konnten die Helfer insgesamt 4000 Euro zusammentragen. Eine Hälfte ging an die Bezirksverbände der Volkssolidarität, die andere an die Ortsgruppe Friedrichshagen. So wird die Verteilung jedes Jahr gehandhabt.

Die Bezirksverbände setzen den Erlös vor allem für kiezbezogene Projekte ein wie Stadtteilzentren, Mobilitätshilfedienste oder den Migrationssozialdienst. Und die Ortsgruppen unterstützen unter anderem sozial benachteiligte Familien und ältere Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. So bietet die Ortsgruppe Friedrichshagen einen Mittagstisch und einen ambulanten Pflegedienst an. "Außerdem konnten wir im vergangenen Jahr zwei Kindern eine Klassenfahrt ermöglichen, deren Familien nicht in der Lage gewesen wären, den Aufenthalt zu bezahlen", sagt Friedrich stolz.

Gerade diese kleinen Erfolge sind es, die den Rentner ermutigen, jedes Jahr wieder von Haus zu Haus zu ziehen und um Spenden zu bitten.

Weitere Informationen gibt es unter www.volkssolidaritaet-berlin.de.
Mirjam Dapp / mda
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 782× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.059× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 1.030× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.382× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.