Eileen Moritz vom Verein "Hunde für Handicaps"

Begleithund Joschi ist für Eileen Moritz unverzichtbar. Er öffnet Türen, hebt Gegenstände auf und bringt sie der Rollstuhlfahrerin. | Foto: Kahle
  • Begleithund Joschi ist für Eileen Moritz unverzichtbar. Er öffnet Türen, hebt Gegenstände auf und bringt sie der Rollstuhlfahrerin.
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Berlin. Mit einer Einladung zum Bürgerfest würdigt der Bundespräsident alljährlich engagierte Frauen und Männer sowie gemeinnützige Vereine.

Zu den Gästen Joachim Gaucks am 30. August zählt Eileen Moritz vom Verein "Hunde für Handicaps". "Das ist für mich eine große Ehre", sagte sie. "Ich freue mich, dass damit das Thema Assistenzhunde mehr Öffentlichkeit bekommt. Andererseits", fügt sie hinzu, "gibt es unter den rund 70 Mitgliedern unseres Vereins bestimmt Menschen, die diese Auszeichnung ebenfalls verdient hätten."Eileen Moritz ist Rollstuhlfahrerin und seit 1996 ehrenamtlich für den Verein "Hunde für Handicaps" tätig. Joschi, der Golden Retriever, begleitet Eileen Moritz rund um die Uhr. Er öffnet Türen, hebt die Geldbörse oder andere Dinge vom Boden auf oder betätigt den Schalter eines Fahrstuhls. "Deshalb ist es für mich wichtig, dass Joschi mich zum Bürgerfest des Bundespräsidenten begleitet", sagt Eileen Moritz. Das ist nicht selbstverständlich, denn Hunde haben normalerweise keinen Zutritt beim Bundespräsidenten.

"Sollte ich Gelegenheit haben, mit dem Bundespräsidenten zu sprechen", sagt Eileen Moritz, "würde ich drei Probleme ansprechen, die unseren Verein bewegen." Erstens: Assistenzhunde müssen ein generelles Zugangsrecht für alle Bereiche des öffentlichen Lebens erhalten, weil sie für Behinderte unverzichtbar sind. Das zweite Problem: In Deutschland wird die Trainerarbeit für die Tiere im Gegensatz zu anderen Ländern nicht bezahlt. Seit seiner Gründung bemüht sich der Verein, die Kosten für die Ausbildung von Behindertenbegleithunden durch Krankenkassen erstatten zu lassen. Diese werden im Unterschied zu Blindenführhunden in Deutschland immer noch nicht als medizinisches Hilfsmittel anerkannt. Deshalb ist der Verein ständig auf Sponsorensuche, um die bis zu 25 000 Euro teure Ausbildung finanzieren zu können.

"Und drittens wünschen wir uns einen Standort, den wir langfristig pachten oder kaufen könnten, um endlich Planungssicherheit zu bekommen", so Eileen Moritz. Das Grundstück in der Wiltbergstraße 29G gehört dem Land Berlin. "Der Pachtvertrag wird leider immer nur kurzzeitig verlängert."

"Hunde für Handicaps" ermöglicht Menschen mit Behinderungen, ihren Vierbeiner gemeinsam mit den Trainern des Vereins zum Behindertenbegleithund aus- zubilden. Der Verein gibt auch geprüfte Behindertenbegleithunde ab. Darüber hinaus unterstützt er behinderte Menschen in Fragen der Hundehaltung und organisiert Freizeitaktivitäten.

Der Verein "Hunde für Handicaps" wurde am 25. Mai 1991 als "Verein für Behinderten-Begleithunde Berlin-Brandenburg" gegründet. Vorbild ist die amerikanische Organisation "Canine Companions for Independence" (CCI). Schirmherrin des Vereins "Hunde für Handicaps" ist die in Berlin lebende amerikanische Entertainerin Gayle Tufts.

Mehr Informationen zu dem Verein gibt es unter www.hundefuerhandicaps.de und 29 49 20 00.
Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

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