Erfolgreiche Fotogalerie zieht ins Amerika Haus am Zoo
Das haben Bildungssenatorin Sandra Scheeres, Kulturstaatssekretär André Schmitz und der Direktor der C/O Berlin Foundation, Stephan Erfurt, am 17. Dezember mitgeteilt. Im Herbst will die Galerie im Amerika Haus eröffnen. Bis dahin will die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) das denkmalgeschützte Amerikahaus sanieren. Das Gebäude wurde 1956 nach Plänen des Architekten Bruno Grimmek von der United States Information Agency (USIS) erbaut und war bis 2006 Veranstaltungs- und Informationszentrum der USA mit Kino, Bibliothek und Ausstellungsflächen. Seit 2006 gehört das Amerika Haus der Stadt Berlin. Die BIM hat mit C/O einen vorerst 16-jährigen Mietvertrag geschlossen. Als zweiter Mieter zieht die Landeszentrale für politische Bildung von der Urania in die landeseigene Immobilie. Auch die neue Schulleiterakademie wird hier eröffnet.
"Das Amerika Haus entspricht perfekt dem Anforderungsprofil von C/O Berlin", sagte Stiftungsdirektor Stephan Erfurt. Die Lage ist zentral und die Ausstellungsräume seien groß genug. C/O mietet 2300 Quadratmeter Ausstellungsräume im Erd- und Obergeschoss. "Mit dem Wechsel von Mitte nach Charlottenburg wird C/O Berlin zusammen mit dem Museum für Fotografie und der Helmut Newton Stiftung einen in Deutschland einzigartigen Kultur-Cluster für Fotografie bilden", so Erfurt.
Die Galerie sucht seit zwei Jahren ein neues Domizil, weil sie aus dem Kaiserlichen Postfuhramt (PFA) in der Oranienburger Straße raus muss. Der neue Eigentümer Biotronik will hier seine Konzernrepräsentanz eröffnen. C/O hat seit Gründung 2000 im PFA jährlich bis zu 180 000 Besucher angezogen. Insgesamt 70 alternative Gebäude wurden in den letzten zwei Jahren für einen dauerhaften Standort geprüft. Die Galerie wollte unbedingt in Mitte bleiben und hatte sich auf eine Zukunft im Monbijoupark gefreut. Dort wollten die Fotoleute die Atelierhäuser nutzen und später eventuell einen Neubau errichten. Dafür wären jedoch umfangreiche Änderungen des Planungsrechts notwendig gewesen. Nach dem derzeit gültigen Bebauungsplan sollen die Atelierhäuser abgerissen werden, um den Monbijoupark zu vergrößern. 2011 hatte die BVV wegen der C/O-Diskussionen ein Abrissmoratorium beschlossen. Das gilt jetzt nicht mehr, wie die BVV am 20. Dezember beschlossen hat. Die 1951 für die Kunsthochschule Weißensee gebauten Atelierhäuser werden abgerissen. Nur die Linken wollten die leerstehenden Gebäude stehen lassen und "unabhängig von der Standortentscheidung von C/O erhalten", sagte Sven Diedrich.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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