Erster Wolkenkratzer auf dem Alex: Baubeginn schon 2015

Der US-Stararchitekt Frank O. Gehry hat diesen Wolkenkratzer für den Alexanderplatz entworfen. | Foto: Gehry Partners
  • Der US-Stararchitekt Frank O. Gehry hat diesen Wolkenkratzer für den Alexanderplatz entworfen.
  • Foto: Gehry Partners
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. 21 Jahre nach dem Masterplan von Architekt Hans Kollhoff zur Neugestaltung des Alexanderplatzes wird jetzt das erste Hochhaus gebaut. Er sieht aus wie ein riesiges Geschicklichkeitsspiel. Ein Turm, dessen Etagenabschnitte gegeneinander verdreht sind.

Das geplante Wohnhochhaus vom amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry wird ein Kunstwerk, eine Skulptur mit "exzentrischer neuartiger Formsprache", wie Senatsbaudirektorin Regula Lüscher bei der Vorstellung des Siegerentwurfs schwärmte. Die Jury hat sich aus neun Architektenentwürfen für Gehrys Wolkenkratzer entschieden. Das Haus wird 150 Meter in den Himmel ragen und damit 25 Meter höher sein als das benachbarte Hotel Park Inn. Auf den oberen der insgesamt 39 Etagen entstehen 300 Luxuswohnungen von 40 Quadratmeter Größe bis zum Penthouse. Was die Käufer dafür hinlegen müssen, wollte Christoph Reschke, Geschäftsführer des amerikanischen Immobilienunternehmens Hines, nicht sagen. Es werden aber mit Sicherheit die teuersten Eigentumswohnungen Berlins werden.

Hines investiert rund 250 Millionen Euro für Deutschlands höchstes Wohnhochhaus. Die unteren neun Etagen sind für ein Design-Hotel reserviert. Außerdem sind Restaurants und Fitnessstudio geplant. Ende 2017 könnten die ersten Bewohner in das Haus mit der Kleeblattform einziehen. Bevor die Bagger kommen, muss das Abgeordnetenhaus jedoch den bisherigen Bebauungsplan ändern, weil das Hochhaus ein wenig versetzt gebaut wird. Der 150 Meter hohe Wolkenkratzer sollte ursprünglich aus einem sogenannten Sockelbau emporwachsen. Das Hines-Hochhaus war erst als Bürotower mit Läden in den Sockelgeschossen geplant. Doch weil es zu wenig Mieter für die teuren Büroetagen gab, wurde der Sockel - das fünfgeschossige Geschäftshaus "die Mitte" mit Saturn als Hauptmieter - erstmal ohne Turm gebaut. Jetzt wird der Wolkenkratzer direkt an das Geschäftshaus an der Alexanderstraße angebaut.

Das Hochhaus ist eins von zehn 150 Meter hohen Wolkenkratzern, die Architekt Hans Kollhoff bereits 1993 auf und um den Alex geplant hatte. Der Gehry-Entwurf mit seiner Sandsteinfassade füge sich gut in seine Umgebung ein, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

Für das Hochhausgrundstück direkt vor dem Alexa-Einkaufszentrum an der Grunerstraße soll es ebenfalls Interesse von Investoren geben. Weil auch über 20 Jahre nach Kollhoffs Alex-Visionen bisher kein einziges Hochhaus gebaut wurde, soll der Masterplan von 1993 überarbeitet werden. Das Parlament muss dazu noch einen Auftrag erteilen. Die Neukonzeption ist möglich, weil die Grundstückseigentümer am Alexanderplatz nicht mit dem Bau begonnen haben und keine Entschädigung mehr verlangen können. Die Linken wollen zum Beispiel das Hochhaus vor dem Alexa nicht, weil es die Sichtachse zum Fernsehturm verstellt. Die Grünen kritisieren, dass der Hines-Tower vor der Diskussion über den neuen Alex-Masterplan Baurecht bekommen soll.

Die drei Entwürfe der Wettbewerbsgewinner - Platz zwei belegte das Architekturbüro Kleihues + Kleihues, den dritten Preis die Architekten Barkow Leibinger - sind bis zum 12. Februar in der Senatsbauverwaltung (Nebenraum des Lichthofs) Am Köllnischen Park 3 ausgestellt. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 609× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 51× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 450× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 567× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 114× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.