Erster Wolkenkratzer auf dem Alex: Baubeginn schon 2015
Das geplante Wohnhochhaus vom amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry wird ein Kunstwerk, eine Skulptur mit "exzentrischer neuartiger Formsprache", wie Senatsbaudirektorin Regula Lüscher bei der Vorstellung des Siegerentwurfs schwärmte. Die Jury hat sich aus neun Architektenentwürfen für Gehrys Wolkenkratzer entschieden. Das Haus wird 150 Meter in den Himmel ragen und damit 25 Meter höher sein als das benachbarte Hotel Park Inn. Auf den oberen der insgesamt 39 Etagen entstehen 300 Luxuswohnungen von 40 Quadratmeter Größe bis zum Penthouse. Was die Käufer dafür hinlegen müssen, wollte Christoph Reschke, Geschäftsführer des amerikanischen Immobilienunternehmens Hines, nicht sagen. Es werden aber mit Sicherheit die teuersten Eigentumswohnungen Berlins werden.
Hines investiert rund 250 Millionen Euro für Deutschlands höchstes Wohnhochhaus. Die unteren neun Etagen sind für ein Design-Hotel reserviert. Außerdem sind Restaurants und Fitnessstudio geplant. Ende 2017 könnten die ersten Bewohner in das Haus mit der Kleeblattform einziehen. Bevor die Bagger kommen, muss das Abgeordnetenhaus jedoch den bisherigen Bebauungsplan ändern, weil das Hochhaus ein wenig versetzt gebaut wird. Der 150 Meter hohe Wolkenkratzer sollte ursprünglich aus einem sogenannten Sockelbau emporwachsen. Das Hines-Hochhaus war erst als Bürotower mit Läden in den Sockelgeschossen geplant. Doch weil es zu wenig Mieter für die teuren Büroetagen gab, wurde der Sockel - das fünfgeschossige Geschäftshaus "die Mitte" mit Saturn als Hauptmieter - erstmal ohne Turm gebaut. Jetzt wird der Wolkenkratzer direkt an das Geschäftshaus an der Alexanderstraße angebaut.
Das Hochhaus ist eins von zehn 150 Meter hohen Wolkenkratzern, die Architekt Hans Kollhoff bereits 1993 auf und um den Alex geplant hatte. Der Gehry-Entwurf mit seiner Sandsteinfassade füge sich gut in seine Umgebung ein, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.
Für das Hochhausgrundstück direkt vor dem Alexa-Einkaufszentrum an der Grunerstraße soll es ebenfalls Interesse von Investoren geben. Weil auch über 20 Jahre nach Kollhoffs Alex-Visionen bisher kein einziges Hochhaus gebaut wurde, soll der Masterplan von 1993 überarbeitet werden. Das Parlament muss dazu noch einen Auftrag erteilen. Die Neukonzeption ist möglich, weil die Grundstückseigentümer am Alexanderplatz nicht mit dem Bau begonnen haben und keine Entschädigung mehr verlangen können. Die Linken wollen zum Beispiel das Hochhaus vor dem Alexa nicht, weil es die Sichtachse zum Fernsehturm verstellt. Die Grünen kritisieren, dass der Hines-Tower vor der Diskussion über den neuen Alex-Masterplan Baurecht bekommen soll.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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