Forscher vom Naturkundemuseum lösen Frosch-Rätsel

Der Rote Wendehalsfrosch schützt sich mit Peptiden in der Haut gegen die giftigen Stinkameisen. | Foto: Naturkundemuseum/Christian Brede
  • Der Rote Wendehalsfrosch schützt sich mit Peptiden in der Haut gegen die giftigen Stinkameisen.
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Mitte. Mark-Oliver Rödel vom Naturkundemuseum hat herausgefunden, warum der in westafrikanischen Savannen lebende Rote Wendehalsfrosch inmitten von aggressiven Stinkameisen überleben kann.

Der Rote Wendehalsfrosch lebt in trockenen Savannen. Um nicht zu vertrocknen, sucht er sich feuchte Löcher und Spalten im Erdreich. Dort wimmelt es nur so von aggressiven Stinkameisen. Die bis zu 2,5 Zentimeter großen und nach Schwefel riechenden Insekten haben mächtig Kiefer und einen giftigen Stachel. Damit können sie auch Frösche töten und und fressen. Warum der Rote Wendehalsfrosch inmitten dieser Ameisenkolonien zu finden ist, war den Wissenschaftlern bisher ein Rätsel.

Mark-Oliver Rödel vom Naturkundemuseum und seine Team haben es gelöst. Die Frösche besitzen eine Art chemischen Tarnmantel. In ihrer Haut haben die Forscher zwei bislang unbekannte Peptide identifiziert, die Stinkameisen fernhalten. Die Frösche können sich dadurch quasi unsichtbar zwischen den hauptsächlich chemisch orientierten Ameisen bewegen. Zum Beweis wurden die Peptide im Labor synthetisch hergestellt und in Afrika an den Stinkameisen getestet. Den Ameisen wurde ihre Lieblingsbeute, Termiten, mit und ohne Peptidmantel angeboten. Die Termiten mit Peptiden wollten die Ameisen nicht. Die Forscher vermuten, dass die Wendehalsfrösche diese Substanzen nicht über die Nahrung aufnehmenn wie zum Beispiel die in Südamerika lebenden Pfeilgiftfrösche, sondern dass sie den Chemietarnmantel selbst herstellen können. Schon frisch aus Kaulquappen umgewandelte Jungfrösche haben den chemischen Tarnmantel. Die Tiere verlieren ihn auch nach jahrelanger Haltung in Gefangenschaft nicht.

Dirk Jericho / DJ
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Dirk Jericho aus Mitte

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