Freibad veranstaltet Nachtschwimmen mit Filmvergnügen
Die Arme rudern, das Mädchen quietscht. Und flatsch! Da schießt es, eine mächtige Fontäne auftürmend, ins Wasser. Am Beckenrand steht Michael Knop und wacht über das Treiben im Schatten des Olympiastadions. Kein Zweifel: Es ist Ferienzeit. Als Leiter des Olympiabades ist Knop aber nur teilweise mit kindlichem Spaß befasst. Ihn sorgt der Zustand der baufälligen Steinstufen, die sich zu beiden Seiten des türkisblauen Beckens erheben. Es könnten noch Jahre ins Land gehen, bis sich der Senat zu einer Herrichtung dieses geschichtlichen Erbes entschließt.
Knop will nicht tatenlos warten. Er ergreift mit seinem Team nun selbst die Initiative, plant ein besonderes Sommervergnügen, sorgt für positive Publicity. Erst ins Wasser platschen, dann Popcorn mampfen heißt es am Freitag, 25. Juli, ab 20 Uhr: Bis Mitternacht kann man sich entscheiden, ob man auf der Wiese "Der Hobbit, Teil 1" schaut oder bei Flutlicht bis Mitternacht im Wasser bleibt. Der Ticketpreis für dieses Vergnügen: 7 Euro. Inklusive Verpflegung und Cocktails durch den ansässigen Gastronomen ist das Event als VIP-Ticket für 20 Euro zu haben. Wer bis in die Puppen durchhalten will, kann schon morgens erscheinen und erhält ein Bändchen. Am Freitag, 22. August, 20 Uhr läuft dann "Der Hobbit, Teil 2".
"Eigentlich wollten wir das schon früher im Hallenbad Krumme Straße veranstalten. Aber dann gab es einen Rohrbruch und die Aktion fiel buchstäblich ins Wasser", erzählt Knop. Diesmal aber, soll das Wasser im Becken bleiben und der Film tatsächlich flimmern.
A propos Wasser im Becken: Dieser Teil der Sanierung ist gesichert. 3,5 Millionen Euro kostet die Erneuerung der Technik, wobei eine Auskleidung mit Edelstahl den Unterhalt günstiger macht. Beginnend im September, sollen die Arbeiten bis Frühling 2015 zum Abschluss kommen. Tribünen und Sanitäranlagen aber bleiben unberührt.
"Ein Politikum", zu dem sich Knop nicht äußern möchte. Er verweist lieber auf die baulichen Vorzüge seines Bades - etwa die kurzen Wege zwischen Eingang, Dusche und Becken. "Da lohnt sich auch mal ein Besuch bei schlechtem Wetter oder kurz vor dem Regen", weiß der Mann, der hier seit zehn Jahren die Geschicke lenkt. "Außerdem haben wir noch einen Zehnmeter-Turm. Viele gibt es von der Sorte in Berlin nicht mehr."
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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