Geschäftshaus Alea 101 ist im Sommer fertig
Es gab Krustenbraten vom Saalower Kräuterschwein, Zander aus der Müritz auf Rahmwirsing, Lammrücken vom Ruppiner Weidelamm und andere Köstlichkeiten. Die Großfamilie Brenninkmeijer, eine der reichsten Familien Europas und Besitzer der von Clemens und August Brenninkmeijer 1841 gegründeten Modekette C&A, hat am 6. Februar erstmals in ihr neues Geschäftshaus ALEA 101 geladen. Zwei Mitglieder der Brenninkmeijer-Dynastie waren auch da, allerdings inkognito. Die Brenninkmeijers scheuen die Öffentlichkeit. Selbst den Projektleiter des noblen Glaspalastes durfte man bei der Presseführung auf der Baustelle nicht fotografieren. Grundsteinlegung und Richtfest wurden ohne Öffentlichkeit gefeiert.
Das Haus, das die Immobilienfirma Redevco, Schwesterunternehmen des Brenninkmeijer-Imperiums, im Frühsommer an die Mieter übergibt, ist nicht nur wegen seiner Architektur etwas Besonderes. Exakt auf dem Grundstück zwischen dem Cubix-Kino und dem Fernsehturm befand sich von 1911 bis 1949 das erste C&A-Modehaus Deutschlands. Nach dem Krieg übernahm die DDR-Handelsorganisation HO das Haus, das 1974 abgerissen wurde. Nach der Wende wurde das Grundstück an die Eigentümer rückübertragen. Das neue Geschäftshaus trägt den Namen ALEA 101, "weil 2012, genau 101 Jahre nach Eröffnung des C&A-Kaufhauses, Baustart war", erklärt Nicole Schaefer von der PR-Agentur die Rechenformel 1911+101=2012. Alea ist der lateinische Begriff für Würfel. Das Gebäude ist fast fertig, in den kommenden Wochen beginnen die acht Händler ihre Läden einzuräumen. Im Frühsommer sollen die ersten Geschäfte eröffnen. Die rund 10 000 Quadratmeter Einzelhandels- und Gastronomieflächen vom Basement bis in das zweite Obergschoss sind fast komplett vermietet. Im Erdgeschoss, wo beim Baufest die Schlemmerbuffets standen, eröffnen zum Beispiel der Modeladen TK Maxx oder das Restaurant Vapiana. Für die 1600 Quadratmeter Büroflächen in den obersten beiden Etagen sucht Redevco noch Mieter. Auf den zum Fernsehturm und zum Roten Rathaus ausgerichteten Seiten entstehen auf zwei Etagen 14 Wohnungen zwischen 65 bis 185 Quadratmeter. Zur gehobenen Ausstattung gehören bodentiefe Fensterfronten, Holzboden, Loggien und ein eigener Tiefgaragenstellplatz. Zu den Mietpreisen wie auch zur Gesamtinvestitionssumme für den 30 Meter hohen Solitär wollen sich die Eigentümer nicht äußern. Wie Bauleiter Matthias Etzel dennoch verriet, sollen die noblen Citywohnungen um die 15 Euro Kaltmiete pro Quadratmteter kosten, was bei der Lage eher günstig klingt. Die Wohnungen gruppieren sich um einen von Landschaftsarchitekten gestalteten Innenhof mit viel Grün, Bänken und kleinem Spielplatz. In dem geschlossen Dachidyll ist vom Großstadtlärm nicht viel zu hören. Auf der Sonnenliege kann man steil zur Fernsehturmkugel emporschauen. Und auch die Besucher der Panoramaetage werden zukünftig ihre Freude dabei haben, dem Treiben auf dem Sonnendeck des Alea 101 zu Füßen des Turmriesen zuzuschauen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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