Grüne fordern weiter Umsiedlung der letzten Stadtbärin

Mitte. Auch nach dem BVV-Beschluss, die 33-jährige Stadtbärin Schnute nicht aus ihrem Zwinger im Köllnischen Park in einen Bärenwald umzusiedeln, gehen die Diskussionen weiter.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die seit acht Jahren für den Umzug der Bären in ein Wildgehege kämpft, hat jetzt eine "Chronik der Herzlosigkeit" auf ihre Internetseiten gestellt. Damit will die Stiftung "die zermürbenden und zum Teil widersprüchlichen Verhandlungen rund um Maxi und Schnute öffentlich machen", wie es heißt. Vier Pfoten habe seit 2006 mehrfach angeboten, "vollständig für die Transport- und zukünftigen Unterhaltskosten der Bären im Bärenwald Müritz aufzukommen", sagte Carsten Hertwig, Chef des Bärenparks, in dem derzeit 19 Braunbären leben.

"Von den drei zu rettenden Bären ist mittlerweile nur noch Schnute am Leben", so der Tierschützer. Stadtbär Tilo war 2007 erkrankt und eingeschläfert worden. Schnutes Tochter Maxi starb im vergangenen August.

Die Fraktionen von CDU und SPD wollen auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 20. März die "tierartgerechte Umgestaltung des Bärenzwingers vorantreiben", wie es in dem gemeinsamen Antrag mit dem Titel "Ein schöneres Zuhause für Schnute" heißt.

Bis Mitte Mai solle das Bezirksamt berichten, ob sich der Senat an den Umbaukosten - zum Beispiel Gräben zuschütten, um mehr Platz zu schaffen - beteiligt. Bisher gibt es keine Finanzierung. Statt kostspieligem Umbau des denkmalgeschützten Bärenzwingers fordern die Grünenin der BVV nach wie vor "die Umsiedlung aus dem Betongehege", so Fraktionssprecherin Franziska Briest. "Aus welchem Topf der Umbau bezahlt werden soll und ob die Bettelei beim Senat Erfolg hat, ist völlig offen", sagte Briest.

Für sie ist völlig unverständlich, warum SPD und CDU trotz klammer Kassen "100 000 Euro jährlich für den Unterhalt eines Tieres" ausgeben, während zum Beispiel Jugendverkehrsschulen geschlossen würden. "Weil man ein schlechtes Tierschutzgewissen hat, will man dem Tier in seinen letzten Jahren auch noch den Käfig vergolden", so die Grüne.

Dirk Jericho / DJ
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Dirk Jericho aus Mitte

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