Grundstein für James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel gelegt

Die Computersimulation zeigt, wie das vor das Neue Museum gesetzte Eingangsgebäude aussehen soll. | Foto: Caspar
  • Die Computersimulation zeigt, wie das vor das Neue Museum gesetzte Eingangsgebäude aussehen soll.
  • Foto: Caspar
  • hochgeladen von Helmut Caspar

Mitte. Nicht 2014, sondern erst 2017 wird die James-Simon-Galerie, das neue Eingangsgebäude für die Museumsinsel, eröffnet. Und auch die Kosten steigen von geplanten 71 auf 98,8 Millionen Euro.

Bei der Grundsteinlegung begründete Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Verzögerungen und Kostensteigerung damit, dass der sumpfige Baugrund am Rand des Kupfergrabens massive und teure Gründungsmaßnahmen erforderte, außerdem sei eine Tiefbaufirma zwischendurch pleite gegangen und ausgeschieden. Immerhin hätten sich die anderen Baumaßnahmen auf der Museumsinsel im Kosten- und Zeitrahmen bewegt. Bei der Sanierung des Neuen Museums sind 40 Millionen Euro eingespart worden. Die vom Spreewasser abgeschottete Baugrube soll nach derzeitigen Planungen zum Jahreswechsel 2013/14 fertig gestellt sein, und danach beginnen die Arbeiten am Rohbau. Mit der James-Simon-Galerie erhält die "Freistätte für Kunst und Wissenschaft", wie man im 19. Jahrhundert zur Museumsinsel sagte, nach dem Alten und dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum und dem Pergamonmuseum ein sechstes Gebäude, das sich in seinem Duktus an die Gestalt der Altbauten anschließt. Benannt ist das neue Eingangsgebäude nach dem Berliner Baumwollhändler, Kunstmäzen und Menschenfreund James Simon (1851-1932), dem die Königlichen, ab 1918 Staatlichen Museen bedeutende Stiftungen verdanken. "Mit der Namensgebung verneigen wir uns vor dem bedeutendsten Mäzen in unserer Geschichte", sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Michael Eissenhauer, bei der Feierstunde am Rand der Baugrube. Nicht nur die Menge der Kunstwerke, die er den Museen stiftete, sei beeindruckend, sondern auch ihre Qualität. Die Liste der Spitzenwerke aufgrund von Schenkungen und finanziellen Zuwendungen reicht von der Büste der altägyptischen Königin Nofretete über das Ischtar-Tor aus Mesopotamien bis zu hochkarätigen Gemälden und Skulpturen aus der Zeit der Renaissance und danach. Da James Simon Jude war, tilgten die Nationalsozialisten seinen Namen bei Kunstobjekten, die ihn als Stifter nennen. Erst nach dem Ende der Hitlerdiktatur hat man sich seiner erinnert und ihm vor einigen Jahren auch eine Ausstellung im Bode-Museum gewidmet.

Im neuen Eingangsgebäude werden künftig rund drei Millionen Besucher pro Jahr empfangen und zu den einzelnen Häusern geleitet. Auf einer Nutzfläche von 4600 Quadratmetern wird es einen Museumsshop, gastronomische Einrichtungen, Kassen und Garderoben geben. Außerdem enthält das Haus Räume für Sonderausstellungen und Vorträge sowie sanitäre Einrichtungen und Büros.

Helmut Caspar / HC
Autor:

Helmut Caspar aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 273× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 405× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 127× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 268× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.