Helfer kümmern sich um kranke und einsame Senioren
Anschließend trinken sie gemeinsam Kaffee und reden miteinander. Die drei gehören zum wöchentlichen Gedächtnistrainings-Kurs um Sigrid Zac, der von der Kontaktstelle Pflege-Engagement in Pankow angeboten wird. Koordiniert werden solche Offerten ebenso wie die Hausbesuche des Pflege-Engagements von Irene Krombach. "Unsere Arbeit dient vor allem der Entlastung der pflegenden Angehörigen", sagt Krombach. Diese versucht man zum einen durch ein vielfältiges Kursangebot zu unterstützen, zum anderen durch Hausbesuche ehrenamtlicher Helfer. Momentan gibt es davon elf in Pankow.
Sie gehen gewöhnlich einmal wöchentlich zu einem Pflegebedürftigen nach Hause, sodass der Angehörige, der sich normalerweise rund um die Uhr um seinen kranken Verwandten kümmert, für etwa zwei Stunden entlastet ist.
In dieser Zeit kann er etwas für sich tun, beispielsweise in Ruhe einkaufen, spazieren oder schwimmen gehen. Derweil betreut ein Helfer vom Engagement-Dienst den Patienten.
"Unsere Leute übernehmen aber keine pflegende Tätigkeit, es geht einfach um eine Freizeitbeschäftigung", erläutert Irene Krombach. So schaut man beispielsweise zusammen Fotoalben an, spielt etwas miteinander, liest etwas vor oder geht spazieren - je nach Interesse.
Des Weiteren kümmern sich die Helfer des Pflege-Engagements um ältere Menschen, die von Vereinsamung bedroht sind. "Wir versuchen, auch diese zu unterstützen, und bieten für sie solche Kurse wie das Gedächtnistraining an", sagt Irene Krombach. Probleme, wie beim Einkauf die Hälfte einfach zu vergessen, würden dadurch minimiert.
Außerdem können sich die Teilnehmer solcher Veranstaltungen mit Gleichgesinnten austauschen und dabei feststellen, dass sie nicht allein sind. Malkurse oder Nachbarschaftshilfen runden das Programm der Kontaktstelle ab.
Insgesamt gibt es zwölf solcher Einrichtungen in Berlin. In jedem Bezirk eine. Wobei sich die Arbeit in den jeweiligen Stadtteilen auch anders gestaltet. Sven Kirschke vom Pflege-Engagement Mitte nennt eine Besonderheit: "Im Gegensatz zu anderen Bezirken organisieren wir sehr viele zweisprachige Informationsveranstaltungen auf Türkisch und Deutsch, in denen es um Hilfsmittel bei Pflegebedürftigen geht." Gerade bei Personen mit Migrationshintergrund bestehe ein sehr großer Bedarf.
Finanziert werden die Kontaktstellen von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, den Landesverbänden der Pflegekassen Berlin und dem Verband der privaten Krankenversicherung. Weitere ehrenamtliche Helfer sind stets willkommen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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