Historisches Altstadtfest mit Künstlern in Kostümen
Zwei Tage lang können die Besucher im historischen Nikolaiviertel eine Zeitreise "Von Barock bis Kaiserzeit" unternehmen, so das Motto der ersten Nikolai-Festspiele. Künstler und Schausteller wandeln in historischen Kostümen durch die Gassen. Eröffnet wird das Open-Air-Spektakel am 24. August um 14 Uhr durch den Schirmherren, Baustadtrat Carsten Spallek (CDU). Gemeinsam mit den Veranstaltern sticht er vor dem Restaurant Georgsbräu direkt am Reiterdenkmal Heiliger Georg ein Fass mit extra gebrautem Festspielbier an. Es gibt einen historischen Markt mit traditionellem Handwerk. Quacksalber und Marktrufer unterhalten die Besucher. In der Poststraße, wo Berlins erste Post stand, kann man eine original preußische Postkutsche aus 1870 bestaunen. Schauspieler erwecken historische Prominenz zum Leben und erzählen Geschichten und Mythen, die das Viertel geprägt haben. Wer passend zur Zeitepoche kostümiert kommt, kann Preise gewinnen.
Bei den Vorbereitungen der ersten Nikolai-Festspiele hat der Nikolaiviertel-Verein interessante historische Fakten herausgefunden. So liegen die Ursprünge der deutschen Porzellanherstellung im Gründungsort von Berlin. Johann Friedrich Böttger, einer der Erfinder des weißen Goldes, begann in der Zornschen Apotheke am Molkenmarkt seine Apothekerausbildung. Auch interessant: Der Briefkasten hatte 1766 im Nikolaiviertel seine preußische Premiere und wurde von den Berlinern acht Jahrzehnte lang nicht angenommen, haben die Historiker recherchiert. Casanova, Lessing, Schinkel, Goethe, Waldoff oder Zille haben ihre Spuren im Nikolaiviertel hinterlassen. Diese Promis kann man bei den Festspielen treffen und mit ihnen über vergangene Zeiten plaudern.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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