Humboldtuni: Mensa im Hauptgebäude wiedereröffnet
Seit Oktober 2010 mussten Tausende Studenten in einem zweigeschossigen Zelt auf der Wiese im Hinterhof der Humboldt-Universität (HU) essen. Die Senatsbauverwaltung hat die völlig marode Mensa im Westflügel des Hauptgebäudes komplett erneuert und für insgesamt knapp 19 Millionen Euro denkmalgerecht saniert. Die alte DDR-Mensa war so runtergekommen, dass das Gesundheitsamt 2009 einen Betrieb nicht mehr genehmigen wollte, wie Jürgen Morgenstern vom Studentenwerk Berlin sagt. Die kommunale Einrichtung betreibt in allen Berliner Unis insgesamt 55 Mensen und Cafeterien. "Die Gebäudesubstanz war verrottet, der feuchte Keller ein einziges Biotop", beschreibt der Studentenwerk-Sprecher den Zustand. Seit der Wende wurde nur das nötigste gemacht.
Jetzt haben die Köche ihre Töpfe aus dem provisorischen Zelt in die neue Küche geschleppt. Eine Woche vor dem Vorlesungsbeginn am 14. Oktober wurde die modernste Mensa des Studentenwerks eröffnet. Im großen Speisesaal mit den hohen Rundbogenfenstern und im Souterrain darunter können Studenten, Uni-Mitarbeiter und Gäste auf zwei Etagen speisen. Es gibt 540 Plätze. Täglich werden rund 3000 Mahlzeiten serviert. Im früheren Lagerkeller und jetzigem Gastraum ist auch die Küche untergebracht. Im Erdgeschoss kann man den Köchen an den sogenannten Aktionsständen beim Brutzeln zuschauen. Hier gibt es mit vier bis sechs Euro "etwas teurere Gerichte wie Steak oder besonderen Fisch", so Jürgen Morgenstern. Besucher können jeweils aus bis zu fünf Hauptgerichten wählen und diese selbst portionieren. Es gibt drei Preisstufen für Studenten, Mitarbeiter und Gäste. Studenten zahlen pro Essen zwischen 1,50 und drei Euro, Mitarbeiter zwischen zwei und vier Euro sowie Gäste zwischen vier und sechs Euro.
In den kommenden Monaten wird noch die Außenterrasse für die wärmeren Jahreszeiten gebaut. Wo früher die Fahrradständer waren, entsteht Platz für 60 Esser. Die Senatsbauverwaltung hat Ende September einen Kunstwettbewerb für die Mensa entschieden. Acht Künstler hatten ihre Entwürfe eingereicht. Die Jury hat das Kunstwerk mit dem Titel "Teller/Kartoffeln" der Brandenburger Künstlerin Professor Beate Spalthoff ausgewählt. Es besteht aus zwei Wandbildern in Mosaiktechnik mit fliegenden Tellern und Kartoffeln, die sich über die gesamte Raumhöhe der beiden übereinanderliegenden Speisesäle erstrecken. Alle Wettbewerbsentwürfe werden bis zum 25. Oktober in den Räumen der Humboldt-Universität in der Dorotheenstraße 28 ausgestellt (Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr).
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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