"Hunde für Handicaps" unterstützt behinderte Menschen
Man steht vor der Haustür, kramt den Schlüssel heraus und plötzlich fällt dieser zu Boden. Man flucht kurz, hebt ihn auf und öffnet die Tür. Doch was machen Rollstuhlfahrer in einer solchen Situation? Sie müssten sich mit großer Kraftanstrengung aus dem Rollstuhl hieven, wenn es nicht Behindertenbegleithunde gebe. Diese nehmen den Schlüssel auf und reichen ihn ihrem Besitzer. Gut ausgebildete Hunde öffnen nach dem Aufschließen sogar die Tür, bedienen den Lichtschalter, tragen Körbe und gehen mit dem Besitzer zum Einkaufen. So ermöglicht der Behindertenbegleithund seinem Partner ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben.Allerdings: Die Hunde müssen dafür intensiv ausgebildet werden. Dafür engagiert sich "Hunde für Handicap". Der Verein hat inzwischen 70 Mitglieder. 1992 zog er mit seinen Büro- und Trainingsräumen auf das frühere Zivilschutzgelände in der Wiltbergstraße 29g. Das gehört dem Land Berlin. Von dem bekommt der Verein aber immer nur eine relativ kurzfristige Verlängerung für seinen Pachtvertrag, berichtet Maria Roll vom Vereinsvorstand.
Das führt dazu, dass der Verein keine Planungssicherheit hat. Er weiß nie, wie lange er noch bleiben darf. An Investitionen in die Zukunft ist da nicht zu denken. Deshalb wendet sich "Hunde für Handicaps" jetzt an die Öffentlichkeit mit einem Hilferuf. Er hofft einen neuen Ort zu finden, an dem er eine Perspektive hat.
"Wir brauchen einen Platz, den wir langfristig nutzen können", sagt Maria Roll, "an dem sich behinderte und nicht behinderte Menschen mit ihren Hunden treffen und austauschen können." Wichtig wäre dem Verein, dass das Gelände umzäunt ist, damit sich die Assistenz- und Behindertenbegleithunde frei bewegen und miteinander spielen können. "Unser Anliegen ist zudem ein Gelände mit einem Gebäude und Platz für unser Vereinsbüro", so Maria Roll. "Eine behindertengerechte Toilette wäre von großem Vorteil. Auch sollte das Areal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein."
Der Verein "Hunde für Handicaps" ist bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Bisherige Gespräche mit Grundstückseigentümern blieben bislang allerdings ohne Erfolg.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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