Jetzt muss das Gesundheitsamt des Bezirks entscheiden
Mitte. Bekanntlich plant der umstrittene "Plastinator" Gunther von Hagens ein ständiges "Körperwelten"-Museum unterm Fernsehturm. Er kann die Ausstellung aber nur eröffnen, wenn er weitere Genehmigungen eingeholt hat.
Eine Baugenehmigung hat der Anatom schon, um auf der Fläche von 1200 Quadratmetern im ersten Stock des Fernsehturmsockels die Exponate zu präsentieren. Die genügt aber nicht. Er muss noch das Gesundheitsamt fragen. Die "Körperwelten"-Schau zeige über 200 echte menschliche Präparate: ganze Körper, einzelne Organe oder Gruppen von Organen und transparente Körperscheiben, sagt Bezirksbürgermeister Christian Hanke. "Es handelt sich um Leichen", so der Rathauschef. Deshalb greife hier das Berliner Bestattungsgesetz. "Sie öffentlich auszustellen ist verboten." Das Bezirksamt gestatte allerdings Ausnahmen. Die muss Gunther von Hagens beantragen.
"Wir haben den Betreiber der Ausstellung am 16. Mai aufgefordert, einen entsprechenden Antrag zu stellen." Der Bezirksbürgermeister wundert sich, dass Gunther von Hagens als erfahrener Ausstellungsmacher noch nicht reagiert hat.
"Die Hürden für eine Ausnahmegenehmigung sind sehr hoch", so Hanke weiter. Die Würde des Toten sei zu beachten ebenso wie das sittliche Empfinden in der Gesellschaft. Der Leichenpräparator wird diese Nachweise für jedes der 200 Ausstellungsstücke erbringen und zusätzlich belegen müssen, dass die Exponate einem wissenschaftlichen Zweck dienen und nicht nur demKommerz und der Sensationslust. Selbstverständlich habe von Hagens auch Hygienevorschriften und den Jugendschutz zu beachten. Mit der Zurschaustellung von "Plastinaten" haben sich in den vergangenen zehn Jahren auch Gerichten beschäftigt. Es handelte sich jedoch um Wanderausstellungen. In Berlin waren sie 2009 und 2011 zu sehen. Das Oberverwaltungsgericht untersagte damals sogenannte Live-Präparationen.
Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, die Tourismus-Werber von "Visit Berlin", Linkspartei und CDU wehren sich gegen die Ausstellung. Sie werfen Gunther von Hagens vor, die Menschenwürde zu verletzen.
Karen Noetzel / KEN
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.