Jetzt wird der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn gesperrt
Wer von Norden nach Süden oder umgekehrt durchs Zentrum musste, hatte in den letzten 17 Monaten Stress. Die U6 war zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Französische Straße unterbrochen. Fahrgäste mussten die 500 Meter zu Fuß gehen. Das war auch deshalb ziemlich nervig, weil die Gehwege entlang der Mega-Baustellen-Kreuzung Unter den Linden immer mit Menschen verstopft waren. Man konnte zwar auch den Schienenersatzverkehr nutzen, aber das dauerte wesentlich länger als zu laufen. Der Bus stand auf der Umleitungsstrecke nur im Stau.
Die BVG baut auf der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße einen neuen Umsteigebahnhof für die zukünftige U5, die unter der U6-Röhre gegraben wird. Dafür war es notwendig, den alten U6-Tunnel komplett abzureißen und, verbreitert von sieben auf 18 Meter, neu zu bauen. Die Bahnsteige werden jetzt bei laufendem Betrieb weitergebaut. 2017 soll alles fertig sein. Im kommenden Jahr muss die U6 noch mal für mindestens zwei Wochen pendeln. Die BVG baut dann für den künftigen Kreuzungsbahnhof die Zugsicherungsanlage ein.
Dass die U6 pünktlich zum genannten Termin wieder durchfährt, ist enorm wichtig. Die Bahn sperrt am 21. November den parallel verlaufenden S-Bahn-Tunnel zwischen den Bahnhöfen Nordbahnhof und Anhalter Bahnhof, um neue Gleise zu verlegen. Bis 8. Dezember müssen sich Fahrgäste der Linien S1, S2 und S25 auf längere Fahrzeiten einstellen. Weil oben auf den Straßen kaum ein Durchkommen ist, wird es keinen Schienenersatzverkehr geben.
Die geschätzten rund 80 000 Fahrgäste täglich sollen auf die U-Bahn-Linien U6 und U8 ausweichen. Die BVG will während der Bauzeit den Fünf-Minuten-Takt auf der U6 bis Betriebsschluss verlängern und auch die U8 öfter und länger fahren lassen. Bei Bedarf sollen auch zusätzliche Wagen angehängt werden, um mehr Passagiere transportieren zu können.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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