Kinder lernen in der Werkstatt "Zauberhafte Physik"
Die drei Vorschulkinder zünden noch mehr Teelichter an und testen weiter. Sie sind gespannt, die Augen glänzen während ihrer Feuerexperimente, bei denen sie jeweils von einem Erwachsenen betreut werden. Die Kinder gehören zu einer Gruppe, die die Lernwerkstatt "Zauberhafte Physik" in der Heidebrinker Straße 19 besucht.
"Wir bieten Kindern zwischen fünf und zehn Jahren ein kieznahes Programm, bei dem sie in die Welt der Wissenschaft eintauchen und physikalischen Phänomenen auf den Grund gehen können", erklärt Elisabeth Korb, die die Lernwerkstatt 2008 gründete. Diese ging aus einem Grundschulprojekt hervor, in dem Kinder beim Experimentieren ihre Welt entdecken konnten. "Oft haben die Schulen nicht die Möglichkeit und auch nicht die Zeit, Versuche durchzuführen", sagt Elisabeth Korb. Das sei jedoch wichtig für das Verständnis physikalischer Zusammenhänge. "Zudem hoffen wir, dass der Funke für die Wissenschaft auf die Kinder überspringt und dass wir ihr Interesse auch für ihren späteren Werdegang wecken können", so Elisabeth Korb.
Ein weiterer Vorteil der Lernwerkstatt sei ihr Standort in Gesundbrunnen. Der bedeutet kurze Wege für Kinder aus Familien mit Sprachbarrieren. Gerade beim Forschen und Experimentieren fallen Sprachhemmungen weg. Und wenn genügend Helfer die Werkstatt unterstützen, kann sich ein Betreuer um zwei Kinder kümmern. Um das jedoch immer zu gewährleisten, braucht die Werkstatt weitere Unterstützer. "Wir suchen vor allem Studenten aus pädagogischen oder naturwissenschaftlichen Richtungen", sagt Elizabeth Korb. Die sollten Spaß daran haben, mit Kindern zu arbeiten und auch zeitlich flexibel sein. Meist betreuen sie nachmittags Kitakinder und Schulgruppen, die 90 Prozent der Teilnehmer ausmachen.
Über 900 Kinder haben das Angebot der "Zauberhaften Physik" schon wahrgenommen. Meist kommen sie in Gruppen vorbei und behandeln Themen, die sie auch im Kindergarten oder an den Schulen gerade durchnehmen. Bis zu zwölf Kinder könne man gleichzeitig betreuen, zweimal die Woche könnten auch Einzelbesucher in der offenen Werkstatt vorbeischauen. "Die meisten kommen immer wieder und sind begeistert. Der Funke scheint dann übergesprungen zu sein", freut sich Elisabeth Korb.
Der Besuch ist kostenlos, denn das Projekt wird von der Beuth Hochschule für Technik, der Lichtburg-Stiftung und der Investitionsbank Berlin gefördert. Neben einer festen Mitarbeiterin gibt es vier befristete Kräfte und drei Ehrenamtliche.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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