Maxi und Schnute sollen Ende April auf Transportfähigkeit untersucht werden
Bei der Ende April geplanten Untersuchung der Bären durch den bezirklichen Veterinärmediziner sollen auch Sachverständige der internationalen Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" aus Wien dabei sein. Das sagte der für den Bärenzwinger im Köllnischen Park zuständige Stadtrat Carsten Spallek (CDU) auf der BVV-Sitzung am 18. April. Wie berichtet, fordern Tierschützer seit Jahren die Auswilderung der Tiere in einen Bärenpark. Der Wildpark Johannismühle südlich von Berlin als auch der Bärenwald Müritz in Mecklenburg-Vorpommern würden die Bären aufnehmen. Unter dem Motto "Freiheit für Maxi und Schnute" hat sich im vergangenen Jahr ein Berliner Bärenbündnis gegründet. Franziska Briest von den Grünen zeigte sich mit der jetzt beschlossenen Zusammensetzung des Gutachtergremiums zufrieden.
Damit sei eine "neutrale, transparente und objektive Beurteilung der Bären möglich", sagte sie. Auch der Landestierschutzbeauftragte Horst Spielmann hatte kurz vor der BVV-Sitzung gefordert, die Bären aus dem Zwinger zu holen und in einem Braunbärenreservat artgerecht unterzubringen.
Laut Spielmann hätten sich zwei Tierschutzverbände bereit erklärt, die Kosten für die Untersuchung der beiden Bärinnen, den Transport und die weitere Unterbringung zu übernehmen.
Der Bärenwald Müritz ist ein Projekt der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten". In dem 16 Hektar großen Gehege an der Mecklenburgischen Seenplatte leben laut Internetseite derzeit 13 gerettete Braunbären aus ganz Europa. Am 10. April musste dort der 27 Jahre alte Braunbär Bummi eingeschläfert werden, da er an einer Querschnittslähmung litt.
Bummi war von "Vier Pfoten" im Juni 2012 aus Klötze in Sachsen-Anhalt gerettet und in den Bärenwald gebracht worden. Laut Bärenwald-Chef Carsten Hertwig war eine akute Schädigung der Bandscheibe Auslöser für die Lähmung. Diese sei Folge der jahrzehntelangen schlechten Haltung auf Betonboden, so Hertwig.
Die Berliner Stadtbärin Schnute ist 31 und Tochter Maxi 26 Jahre alt. Laut einer Stellungnahme von Amtstierarzt Ulrich Lindemann, der die Bären betreut, genügt das insgesamt 461 Quadratmeter große Zwingergehege allerdings nicht dem Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren. Maxi und Schnute stünden jedoch nur 95 Quadratmeter zur Verfügung. "Diese Haltungsform ist nicht artgerecht", sagte Lindemann Ende vergangenen Jahres.
Der Verein Berliner Bärenfreude, der sich seit Jahren liebevoll um Mittes Bären kümmert, ist gegen die Umsiedlung der alten Damen und will, dass die Tiere in der 73 Jahre alten Zwingeranlage ihren Lebensabend verbringen können.
Die Bärenfreunde haben Angst, dass die alten Bären eine Umsiedlung nicht überleben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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