Mieter bezweifeln Berechnungen: WBM lässt Gutachter nicht ins Haus
Weil die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) den Zutritt verweigert, drohen die Mieter mit rechtlichen Schritten. Im März wollte die WBM mit der Sanierung der ersten 47 Wohnungen in der Memhardstraße beginnen. Doch bisher haben erst 28 Mieter zugestimmt, wie WBM-Chef Lars Ernst im BVV-Bauausschuss sagte. Sobald nur eine Zustimmung fehle, könne die WBM nicht starten.
Grund für die Blockade ist ein Gutachterstreit zwischen dem Mieterbeirat des KaLiM-Blocks, wie das Gebäudeensemble WBM-intern heißt, und der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Die Mieter zweifeln die Berechnungen in der im Dezember verschickten Modernisierungsankündigung an. Sie glauben, dass etliche Punkte nicht umlagefähig sind. Der Streit eskaliert, seitdem die WBM ihre Umlageberechnungen in den Modernisierungsschreiben mitgeteilt hat. Demnach sind durchschnittlich 2,48 Euro pro Quadratmeter umlagefähig, was eine Erhöhung der Nettokaltmiete um bis zu 60 Prozent bedeuten würde. Lars Ernst wiederholte im Bauausschuss, in den auch sieben KaLiM-Mieter kamen, "dass dies rein rechnerische Zahlen sind." Jede Miete würde auf den geltenden Mietspiegel gekappt.
"Wir werden niemals die vollen Kosten umlegen", sagte Ernst. Nach der Komplettsanierung würden die Mieten von jetzt 4,77 bis 4,82 Euro lediglich auf dann 5,65 bis 5,81 Euro steigen. Auf Antrag werde zudem jeder Härtefall geprüft. Dazu hat sich die WBM im Senats-Mietenbündnis verpflichtet.
Dass die Mieter jetzt alles von einem Gutachter überprüfen lassen wollen, ist für Ernst "ohne Sinn und Zweck" und nur eine "theoretische, technische Diskussion." Die WBM werde den Gutachter nicht verhindern, wolle aber als Eigentümerin genau wissen, "wer das ist und was er macht." "Das muss die WBM überhaupt nicht wissen", sagte Helga Rudloff vom KaliM-Mieterbeirat. Sollte die WBM den Zutritt weiter verweigern, werde der Mieterbeirat eine Einstweilige Verfügung erwirken.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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