Mit unserem Stadtgänger Bernd S. Meyer am Zeltenplatz
Unter Friedrich dem Großen (1712-1786) wurde begonnen, den Tiergarten umzugestalten. Ab 1745 durften am Nordrand Zelte aufgestellt werden, um im Sommer Ausflügler zu bewirten. Seitdem wurde der Platz vor den Toren Berlins "In den Zelten" oder auch Zeltenplatz genannt. Anfang der 1950er Jahre verschwanden der Platz und sechs der Alleen aus den Stadtplänen. Erst zur 750-Jahr-Feier 1987 wurde das Areal sorgfältig restauriert. Seitdem taucht der Name Zeltenplatz wieder auf.
Gleich gegenüber steht die 1957 zur Internationalen Bauausstellung eingeweihte Kongresshalle, ein Geschenk der USA. Im Berliner Volksmund hieß sie "Schwangere Auster". 1980 stürzte das Dach ein. Nach dem Wiederaufbau wurde das symbolträchtige Haus ebenfalls 1987 unter dem Namen "Haus der Kulturen der Welt" als internationales Kulturzentrum eröffnet. Im Wasserbecken davor findet sich seitdem Henry Moores letzter Plastikentwurf, der bronzene "Large Butterfly".
Gleich nebenan steht, ebenfalls eingeweiht zum Stadtjubiläum, ein vierkantiger granitverkleideter schwarzer Turm, der mit seinen 42 Metern die Wipfel der Bäume im Tiergartens deutlich überragt. Gestiftet wurde er von der Daimler-Benz-AG, deren Chef damals der begeisterte Berliner Edzard Reuter (SPD) war, Sohn des ersten Regierenden Bürgermeisters. Mit seinen 68 Glocken ist das Turmglockenspiel (Carillon) nach dem Roten Turm in Halle (76 Glocken) das zweitgrößte in Deutschland. Es besitzt acht Glocken mehr als das ebenfalls 1987 zum Berlin-Jubiläum eingeweihte Carillon im nahen Französischen Dom der Friedrichstadt.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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