Neue Reihe ersetzt die Berliner Lektionen bei den Festspielen
Diese neue Reihe löst nach 25 Jahren die berühmten "Berliner Lektionen" ab, bei denen sich an deutschen Theatern Künstler wie Volker Schlöndorff, Edward Said und Vivienne Westwood, Politiker und Intellektuelle zu den drängenden Fragen der Zeit äußerten und oftmals mit inspirierenden, kritischen und überraschenden Antworten aufwarteten. Diese Reihe wurde gemeinsam von den Berliner Festspielen und der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius realisiert.Mit dem neuen Format "Ein Tag mit ..." soll diese Zusammenarbeit auf eine neue Stufe gehoben werden. "Angesichts der Veränderung des Status der Stadt Berlin vom Zentrum des Kalten Krieges und Umbruchs 1989 zu einer der kreativsten Metropolen der Welt, und angesichts der zunehmenden Komplexität und Vernetzung unserer Lebenswelt möchte ,Ein Tag mit ... ein Format etablieren, das dem wachsenden Beziehungsreichtum lustvoll Raum gibt", heißt es seitens der Berliner Festspiele. Statt eines Vortrags sollen sich die außergewöhnlichen Personen der Zeitgeschichte in wechselnden Perspektiven und Räumen vorstellen können. "Die Präsentation wird einen kurzen Tag dauern, alle Räume des Theaters bespielen und verschiedene, dem Werk und Leben des Künstlers entsprechende Formen annehmen." Zugleich ist es eine eintägige Hommage an den betreffenden Künstler.
Die erste Ehrung widerfährt der in Weimar geborenen und heute in Zürich lebenden Schriftstellerin und Dramatikerin Sibylle Berg. Sie hat elf Romane veröffentlicht, die in 16 Sprachen übersetzt wurden. Sie hat zwölf Theaterstücke verfasst. Sie schreibt für den Spiegel, Hörspiele und Liedtexte. Das Angebot, einen Tag im Mittelpunkt zu stehen, überraschte sie so sehr, dass sie zur Unterstützung Freunde eingeladen hat. Dazu gehören Helene Hegemann, Katja Riemann, Carolin Emcke, Matthias Brandt, Olli Schulz, Heinz Strunk, Thea Dorn, Volker Beck und Max Moor. Von ihnen wird sie sich in der Piscatorloge interviewen lassen, es werden auf der großen Bühne und im Rangfoyer Texte unter anderem die "Judith-Monologe" gelesen.
Die mit der Eröffnung der neuen Reihe geehrte Künstlerin will die ihr gewidmete Hommage kurzweilig gestalten: "Sie müssen sich den Tag wie einen Erlebnisparcours vorstellen, ein begehbares Frau-Berg-Geisterhaus. Wenn alles aufgeht, bietet der Tag viele überraschende Momente - von einer Geisterfahrt mit Matthias Faust in einem Lastenaufzug bis hin zu Heinz Strunk, der Querflöte spielt. Der Zuschauer soll sich wohlfühlen, sich gerne im Haus aufhalten und natürlich bei Bedarf auch einen Geschlechtspartner finden können."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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