Neugestaltung des Umfeldes der Marienkirche umfangreicher als geplant

Mitte. Schon ab Sommer will der Bezirk für etwa sieben Millionen Euro die Freiflächen rund um die Marienkirche neu gestalten. Die Planungen wurden im Dezember vom Kirchhof auf das in den 1960-er Jahren angelegte Fernsehturmareal ausgeweitet.

Die Kirche steht etwa 1,5 Meter tief in einer Senke, weil bei der Gestaltung der Flächen rund um den Fernsehturm und Neptunbrunnen das Areal nach dem Krieg mit Schutt aufgefüllt wurde. Eine problematische Situation: Trinker urinieren an die Kirchentüren, Müll landet im Loch, Behinderte kommen die Treppen nicht runter und in den dunklen Büschen campieren Obdachlose. Die Landschaftsarchitekten vom Büro Levin Monsigny haben im Auftrag des Bezirks ein Konzept entwickelt, um der Kirche "mehr Raum zu geben". Barrieren und Treppen kommen weg, Büsche verschwinden und das 700 Jahre alte Gotteshaus wird beleuchtet. Um für die Kirche einen großzügigen Eingangsbereich zu schaffen, wird im Süden sogar eine alte Pumpenstube mit Trafostation für den Neptunbrunnen abgerissen. Nach der Vorstellung erster Planungsideen wurden die Pläne jetzt erweitert. Die Kirchengemeinde wollte die historischen Spuren sichtbar machen und zum Beispiel die Kellerfundamente des ehemaligen Probst-Grüber-Hauses freilegen und in einem architektonischen Fenster zeigen. Das bedeutet jedoch einen Eingriff in die Flächen außerhalb des Kirchengrundstücks. Als Kompromiss sollen nun die Grundrisse der Häuser, die vor über 130 Jahre dicht um die Kirche standen, markiert werden. Die früheren Mauern könnten mit Cortenstahl wie bei der Mauergedenkstätte oder mit Naturstein sichtbar gemacht werden. Nach den erweiterten Plänen werden dadurch nun doch die Fernsehturmflächen, die gerade saniert werden, mit einbezogen. Auf dem Platz vor dem Haupteingang soll das Lutherdenkmal wieder auf seinen historischen Standort versetzt werden. Derzeit steht es auf der nördlichen Seite. Ursprünglich wollten die Planer nicht in das DDR-Gestaltungskonzept eingreifen, bevor es einen Generalplan für das sogeannte Rathausforum gibt, wie die riesige Freifläche zwischen Spree und Alexanderplatz sowie Rotem Rathaus und Marienkirche heißt. Das einst dicht bebaute Areal soll neu gestaltet werden.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 77× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 755× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 70× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.