Reisetagebücher von Humboldt sollen ausgestellt werden

Äußerst wertvoll: Die Amerikanischen Reisetagebücher Alexander von Humboldts. | Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz
  • Äußerst wertvoll: Die Amerikanischen Reisetagebücher Alexander von Humboldts.
  • Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Mit einem Festakt hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am 4. März die Ankunft von Alexander von Humboldts Amerikanischen Reisetagebüchern in der Staatsbibliothek gefeiert.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz konnte die wertvollen Dokumente 2013 mit öffentlichen Fördermitteln der Bundesregierung und mit Hilfe der Lottostiftung und weiterer Stiftungen finanzieren. Die Tagebücher Alexander von Humboldts (1769-1859) sind neben seinen Briefen die bedeutendsten erhaltenen Originaldokumente seiner Reisen.

Der Universalgelehrte notierte darin alles, was er gesehen, gemessen und verglichen hatte. Bei den Amerikanischen Reisetagebüchern handelt es sich um knapp 4000 Seiten in neun ledergebundenen Bänden. Sie sind dicht beschrieben, teils in deutscher, teils in französischer Sprache, und mit eigenhändigen Skizzen Humboldts versehen. Die Aufzeichnungen entstanden während seiner großen Entdeckungsreise durch Mittel- und Südamerika in den Jahren 1799 bis 1804.

Die Universität Potsdam und die Staatsbibliothek werden in den nächsten drei Jahren in zwei Projekten Humboldts Amerikanische Reisetagebücher erforschen. Sie werden ebenso wie der gesamte wissenschaftliche Nachlass Alexander von Humboldts von der Staatsbibliothek konservatorisch gesichert, digitalisiert und elektronisch erschlossen. Humboldts Tagebücher haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Sie befanden sich bisher im Eigentum eines der Nachkommen Wilhelm von Humboldts und Eigentümers des Schlosses Tegel des früheren Wohnsitzes Wilhelm von Humboldts, von dem sie nach der bekannten Überlieferung im Mai 1945 durch die Rote Armee abtransportiert und in die Moskauer Lenin-Bibliothek überführt wurden. 1958 übergab die Regierung der Sowjetunion im Rahmen einer großen Rückgabeaktion von Kulturgut die Werke an die Deutsche Staatsbibliothek in Ost-Berlin. Dort wurden sie als Depositum verwahrt.

Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten und mit der Zusammenführung der Staatsbibliotheken in Ost- und West-Berlin gelangten die Tagebücher 1992 an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Diese gab sie an den Verkäufer als Eigentümer zurück und verwahrte sie für ihn in der Staatsbibliothek als Depositum, bis sie 2005 in das Archiv des Schlosses Tegel zurückgeführt wurden.

Der Verkäufer will den überwiegenden Teil des Verkaufserlöses für Erhalt und Pflege des Schlosses Tegel, der Grabstätte und seines Parks verwenden. Zu diesem öffentlich zugänglichen Ensemble gehört auch eine Forschungsbibliothek zu den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 309× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.067× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.417× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.993× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.930× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.