Schließung des Ärztehauses reißt keine Versorgungslücke
Das sagte der für Gesundheit zuständige Bürgermeister Christian Hanke (SPD). In der entsprechenden Bezirksregion um den Alexanderplatz, in der sich das Haus der Gesundheit befindet, liege der Versorgungsgrad an Allgemein- und Fachärzten über dem Bezirksschnitt, so Hanke auf eine CDU-Anfrage zu den Auwirkungen der Schließung. Im Vergleich zu Moabit, Gesundbrunnen und Wedding, wo Fachärzte fehlen, bezeichnete Hanke das Angebot an medizinischer Versorgung am Alex als sehr gut. Laut Berechnungsschlüssel der Kassenärztlichen Vereinigung gibt es im Einzugsgebiet rund um das Haus der Gesundheit viel mehr Ärzte als notwendig. Bei Fachärzten für Innere Medizin liegt der Versorgungsgrad in der Region Alexanderplatz zum Beispiel bei 1160 Prozent, bei Radiologen bei 590 Prozent und bei Hautärzten bei 568 Prozent. Hanke bedauerte "aus bezirklicher Sicht grundsätzlich den Weggang qualifizierter Allgemein- und Fachärzte."Wie berichtet, gibt die Sana Gesundheitszentren GmbH (SGZ) als Betreiber des Ärztehauses den Standort auf und zieht im Sommer 2014 in einen Neubau am Blumberger Damm nach Marzahn. Insgesamt ziehen 60 Mitarbeiter, darunter 24 angestellte Ärzte, nach Marzahn. Das vor 100 Jahren als sechsgeschossiges Geschäftshaus errichtete Gebäude gehört der AOK, die in dem denkmalgeschützen Haus ein Servicecenter und einen Pflegestützpunkt betreibt. Wie es mit dem Haus der Gesundheit weitergeht, ist derzeit unklar. "Wir prüfen verschiedene Optionen", sagte Jörn Freitag von der Immobilienverwaltung der AOK Nordost. Die Krankenkasse denkt auch über einen Verkauf des Hauses nach. Seit Bekanntwerden der Sana-Schließungspläne gibt es Proteste. Das Haus der Gesundheit ist vor allem für ältere Patienten eine wichtige Einrichtung. Viele Patienten sind gehbehindert und können ihrem langjährigen Arzt des Vertrauens aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Marzahn folgen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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