Seit 25 Jahren heißt es hier: "Ich für dich"
"Damals kam der Begriff des Volonteering auf, das selbstlose Ehrenamt trat in den Hintergrund, die Freiwilligkeit rückte ins Zentrum", erinnert sich Carola Schaaf-Derichs, Geschäftsführerin des Treffpunktes Hilfsbereitschaft. Denn was als Verein von rund 15 Personen 1988 in Berlin gegründet wurde, war nicht nur eine neue Form einer Informations- und Beratungsstelle für Menschen, die sich engagieren wollen. Der Treffpunkt Hilfsbereitschaft wurde die Landesfreiwilligenagentur Berlin und entwickelte sich zum Vorbild für bundesweit mehr als 360 Freiwilligenagenturen. "Prägend für unsere Entstehung war die Debatte über eine neue Kultur des Helfens, die von Ulf Fink, dem damaligen Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin, angestoßen wurde", erläutert die erste Vorsitzende Helga Metzner. Es galt, bürgerschaftliches Engagement zu fördern und von Anfang an als Mittler und Entwickler zwischen Bürgern und Gesellschaft sowie zwischen Organisationen und Staat zu fungieren.
So warb der Treffpunkt Hilfsbereitschaft um Freiwillige, die helfen wollten. "Der Zuspruch war von Anfang an enorm, besonders bei den 20- bis 30-Jährigen, unserer größten Zielgruppe", sagt Schaaf-Derichs.
Man wurde als Agentur und Treffpunkt gut angenommen, der Bedarf war da, was sich bis heute kaum verändert habe. "Wir haben mittlerweile eine Frequenz von 30 000 bis zu 60 000 Kontakten pro Jahr in unserer Online-Datenbank", erklärt die Geschäftsführerin. Diese könnten aus rund 1000 recherchierten und geprüften Angeboten zum Engagement wählen. Insgesamt reiche die Angebotspalette von A wie die Betreuung von Menschen mit Alkoholproblemen bis Z wie der Einsatz als Zeitzeuge. Die Vielfalt ist groß.
Auf der anderen Seite sei es jedoch wichtig, die Projekte, Organisationen und Unternehmen auf ihre Zusammenarbeit mit Freiwilligen gut vorzubereiten. Dazu bietet Treffpunkt Hilfsbereitschaft ein Qualitätsmanagement an. Auch die fachliche Komponente wie die Ausbildung von Freiwilligenmanagern habe einen hohen Stellenwert. Zudem konnte man viele engagementfördernde Infrastrukturen wie die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen im Jahr 1998 initiieren. Weiter hat man den "Berliner Freiwilligentag" und die "Runden Tische zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements" im Jahr 2001 hervorgebracht,
Am Runden Tisch kommen seither Politiker und Bürger zusammen. "Wir fordern, dass es sowohl in der Politik als auch in der Verwaltung mehr Anerkennung für die Freiwilligenarbeit gibt und dass man als handlungsfähiger Partner angenommen wird", betont Helga Metzner. Und die Geschäftsführerin ergänzt: "Bürgerschaftliches Engagement sollte eine Selbstverständlichkeit sein und selbstverständlich gefördert werden."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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