Shoppingcenter ALEXA feiert fünften Geburtstag
Bunker in schweinchenrosa, rosaroter Riese oder Pharaonengrab - es gab etliche Kritiker, die das Shoppingcenter mit der für Berlin eher unüblichen Architektur und den gotischen Spitzbögen verspottet haben. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte die rosa Farbgestaltung der ALEXA-Fassade als gewöhnungsbedürftig bezeichnet. Darüber kann Thomas Binder, Deutschlandchef des portugiesischen Betreibers Sonae Sierra, heute nur lächeln. "Wir sind eben in aller Munde", sagt Binder; und "ein Farbtupfer im sandsteinfarbenen Allerlei", sekundiert Centermanager Oliver Hanna.
Schon bei der nächtlichen Eröffnung des Mediamarktes im ALEXA vor fünf Jahren kam es wegen des Besucheransturms zu Tumulten und bundesweiten Schlagzeilen und damit jede Menge Umsonstwerbung. Die Leute mussten in der ersten Woche kontrolliert vom Sicherheitspersonal reingelassen werden, so Hanna. Der Manager leitet das Haus mit 180 Geschäften, 17 Restaurants und einen 8000 Quadratmeter großen Freizeitbereich.
Bereits 13 Millionen Besucher kamen im ersten Jahr. Mit bisher insgesamt 73 Millionen Besuchern ist das Shoppingparadies das erfolgreichste aller 63 Berliner Einkaufscenter. Das liegt auch an dem einzigartigen Konzept der Portugiesen, die weltweit Einkaufstempel mit einem speziellen Thema bauen. Für Berlin hat Architekt José Quintela das Haus mit zahlreichen Art Deco Motiven im Stil der 1920-er Jahre gestaltet. Großflächige Malereien, goldene Geländer, mit Mosaiksteinen geflieste Säulen und bunte Kunstwerke im Fußboden - das ALEXA will damit an die Blütezeit der Goldenen Zwanziger anknüpfen.
"Wir haben den Alexanderplatz revitalisiert", glaubt Hanna. Um Mieter für seine Läden muss er sich keine Sorgen machen, das Haus sei zu 99 Prozent belegt. "Wir haben Wartelisten", so der Centermanager. Die meisten Kunden kommen aus den östlichen Bezirken und sogar aus dem Umland extra hierher. Zum Erfolgskonzept gehöre die einzigartige Kombination von Shopping und Freizeitvergnügen. In den LOXX Miniatur Welten, eine der weltgrößten Modelleisenbahnen, können Besucher Berlin im Miniformat erleben. Dazu gibt es ein Kino, ein Fitnesscenter und ein Bowlingcenter. Auf den Flächen der beiden letzteren hatte im Eröffnungsjahr das Schweizer Edutainment-Center "Kindercity" ihren ersten Standort im Ausland gestartet. Das Konzept ist nicht aufgegangen. Die Betreiber hätten auch die notwendige Werbung für eine solch große Spielewelt über zwei Etagen unterschätzt, so Hanna.
Zum fünfjährigen Geburtstag gibt es für die Besucher ein buntes Programm. Vom 20. bis 30. September präsentieren Jungdesigner bei Modeschauen ihre Trends. Beim verkaufsoffenen Sonntag am 30. September zwischen 13 und 18 Uhr sollen Ballone auf die Besucher regnen, in den Shoppinggutscheine stecken.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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