Spendenkampagne für The House of One auf dem Petriplatz
Ein Rabbiner, ein Pfarrer und ein Imam beten unter einem Dach. In einem Gebäude mit Synagoge, Kirche und Moschee, die um einen Kuppelsaal angeordnet sind, wo sich die Gläubigen treffen können: So soll das House of One aussehen. Am 3. Juni hat der Verein Bet- und Lehrhaus Petriplatz eine weltweite Spendenkampagne für das Projekt gestartet. Die 43,5 Millionen Euro sollen durch den Verkauf von Ziegelsteinen zu je 10 Euro zusammenkommen. Bürgermeister Christian Hanke (SPD) ist im Kuratorium und wirbt neben anderen Prominenten auf der Website für das "einzigartige Projekt".
Das Gebäude an der Grunerstraße entsteht auf dem Grundriss der alten Petrikirchen. Archäologen haben 2006 die Fundamente der letzten drei Kirchen freigelegt. Die erste wurde um 1200 gebaut, die jüngste als Kriegsruine 1964 von der DDR-Regierung gesprengt. Die archäologischen Funde sollen im Untergeschoss des neuen Sakralgebäudes in einer acht Meter hohen Halle präsentiert werden. Darüber gibt es ein Erdgeschoss mit Arkadengängen, aus dem in der Mitte ein imposanter Kuppelsaal als "Raum der Begegnung und zentraler Ort" emporwächst. Von einer Loggia in 32 Meter Höhe haben die Gläubigen und Besucher beste Ausblicke auf das Zentrum. Die einzelnen Sakralgebäude sind um den Kuppelsaal angeordnet und haben unterschiedliche Formen.
Der Entwurf für das Dreifachgotteshaus stammt von Kuehn Malvezzi. Das Berliner Büro hatte 2012 einen weltweiten Architektenwettbewerb gewonnen. 2008 hatte die evangelische Kirchengemeinde St.-Petri-St. Marien in Abstimmung mit der Stadt den Bau eines neuen Gotteshauses auf den Kirchenfundamenten beschlossen. Daraus wurde schnell die Idee, ein Sakralgebäude der drei monotheistischen Religionen zu errichten. So etwas gibt es bisher nirgendwo auf der Welt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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