Starvisagist René Koch lädt Leserinnen ins Lippenstiftmuseum ein

Erfolgsgeschichte in Rot: Der Lippenstift feiert 130. Geburtstag und René Koch lädt zehn Leserinnen zur Führung durch seine Lippenstiftsammlung ein.
  • Erfolgsgeschichte in Rot: Der Lippenstift feiert 130. Geburtstag und René Koch lädt zehn Leserinnen zur Führung durch seine Lippenstiftsammlung ein.
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Wilmersdorf. Der Berliner Beauty-Experte und Inhaber des Lippenstiftmuseums, René Koch, plaudert für die Leserinnen der Berliner Woche aus dem historischen "Schminkkästchen".

Niemand konnte ahnen, dass ein kleiner roter Winzling, in Seidenpapier eingewickelt, 1883 auf der Weltausstellung in Amsterdam der Öffentlichkeit vorgestellt, sich zum meistverkauften Beautyprodukt entwickeln würde: der Lippenstift! Zwei französische Parfümeure hatten die Idee, aus der bis dahin roten Tiegel-Pomade mittels Rizinusöl, Bienenwachs und Hirschtalg einen Stift zu formen. Die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt soll so begeistert gewesen sein, dass sie ihm den erotischen Beinamen "Stylo d’amour" verpasste. Die Bürger waren schockiert und der Lippenstift erst mal ein Flop. Durch den Siegeszug des Kinos gewann der weiterentwickelte Lippenstift, jetzt mit Schiebemechanik, an Popularität, da viele Kinogängerinnen genauso aussehen wollten wie ihre Idole auf der Leinwand: weißgepuderter Teint und dunkelroter "Bienenstichmund", mit Läuseblut eingefärbt.

"Größer und üppiger wird die Lippenform in den 40er-Jahren geschminkt", so René Koch. Vorbilder dafür waren die berühmten amerikanischen "Pin-ups". In Nazi-Deutschland jedoch nicht, da hier die Devise herrschte: Eine deutsche Frau schminkt sich nicht! Lippenstifte gab es allerdings auf dem Schwarzmarkt. Sofort nach dem Krieg malten sich die "Frolleins" wieder die Lippen rot. Lippenstifte und passende Nagellacke lassen seit dem die Kassen klingeln.

Luxus ist im Kommen

"Elegante Drehhülsen mit Edelsteinen besetzt oder Quasten verziert" erobern den Markt", schwärmt der Kosmetik-Profi über die Wirtschaftswunderzeit der 50er-und 60er-Jahre. Später rebelliert die Jugend gegen den Luxuskonsum und greift in den 70er-Jahren zur preiswerten, bunten Lippenstifthülse, aus Erdöl neu entwickelt, und läutet die Hippie-Welle ein. Danach flimmern die TV-Serien "Denver" und "Dallas" über den Bildschirm und präsentieren opulenten Lipstyle. Protzig und üppig wird der Mund in Szene gesetzt, bis der "Nude-Look" diesen Prunk in den 90er-Jahren ablöst. Natürliches Lippen-Make-up in schlichten, meist schwarzen Hülsen ist angesagt: "Weniger war damals mehr."

"Heute ist alles möglich - von Zartrosa bis Bordeauxrot", sagt der Visagist René Koch und ergänzt: "Frauen sollten öfter mal eine rote Lippe riskieren, besonders jetzt zum 130. Geburtstag des Lippenstiftes. Absolut in ist leuchtendes Zinnoberrot."

René Koch lädt 10 Leserinnen der Berliner Woche zur kostenlosen Führung durch seine Lippenstiftsammlung von der Barockzeit bis heute - Champagner inklusive. Die Geburtstagsführung findet am Sonnabend, 25. Mai, von 15 bis 17 Uhr im Lippenstiftmuseum, Helmstedter Straße 16, statt.

  • Möchten Sie dabei sein? Dann klicken Sie hier und tragen Sie als Lösungswort "Lippenstift" ein. Unter allen Teilnehmern werden zehnmal ein Platz verlost. Teilnahmeschluss ist der 7. Mai 2013.
  • Sechs Schritte zum perfekten Mund

    • Einmal pro Woche ein sanftes Lippenpeeling verwenden.
    • Für die Nacht einen Pflege- und Repair-Lippenstift auftragen.
    • Morgens die Lippen kalt abspülen, das lässt diese praller erscheinen.
    • Mit einem Lippenkonturenstift die gewünschte Lippenform einzeichnen.
    • Lippenstift mit Pinsel auftragen und auf ein Papiertüchlein abküssen.
    • Lippenstift und -kontur abpudern und das Lippenrot erneut auftragen.
    Manuela Frey / my
    Autor:

    Manuela Frey aus Charlottenburg

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