Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat sich viel vorgenommen
Tiergarten. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz schaut zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Mit Eintrittskarten und anderen Einnahmen erwirtschaftete sie 33 Millionen Euro, und auch die Zahl der Museumsbesucher kann sich laut Stiftungspräsidenten Hermann Parzinger mit 4,3 Millionen sehen lassen. Spitzenreiter war mit 1,3 Millionen Gästen das Pergamonmuseum.
Bei allen guten Bilanzen gebe es jedoch keinen Grund, sich zurückzulehnen, sagte Parzinger bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Denn die Aufgaben für 2014 und die folgenden Jahre seien groß und nur mit bedeutendem personellem und finanziellem Einsatz zu schaffen. Im Vordergrund stehe die Weiterentwicklung des Kulturforums in Tiergarten. Dort soll die Sanierung des Kunstgewerbemuseums Ende 2014 abgeschlossen werden, während die der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße noch läuft. "Da die Sammlungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts aus den Nähten platzen und auch die Neue Nationalgalerie in die Jahre gekommen ist und dringend erneuert werden muss, steht der Bau eines weiteren Galeriegebäudes an der Sigismundstraße, nur wenige Schritte vom Kulturforum in unserer Planung ganz obenan". Die Stiftung habe den Umzug der Galerie Alte Meister vom Kulturforum in einen Neubau nahe der Museumsinsel nicht ad acta gelegt, aber jetzt seien andere Vorhaben dringlicher, so Parzinger.
Dazu gehört die abschnittweise Sanierung des Pergamonmuseums. Laut Michael Eissenhauer, dem Generaldirektor der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, sollen Skulpturen aus Pergamon und andere Hinterlassenschaften während der Übergangszeit bis 2019 an einem anderen Ort in der Nähe der Museumsinsel weiterhin gezeigt werden. Im Blick behalte die Stiftung auch den Bau eines vierten Flügels direkt am Kupfergraben, der seinerzeit für das Pergamonmuseum geplant, aber wegen der Weltwirtschaftskrise nicht errichtet wurde.
Viele Ausstellungen sind in diesem Jahr mit dem Motto "Kultur macht stark" überschrieben. Damit sollen vor allem Jugendliche ermuntert werden, ins Museum zu gehen. Da einzelne Sammlungen, Bibliotheken und Archive ihre Bestände digitalisieren, kann man mehr und mehr Objekte im Internet betrachten. Das gilt auch für die Reisetagebücher von Alexander von Humboldt, die in der Staatsbibliothek mit weiteren schriftlichen Hinterlassenschaften des Gelehrten verwahrt, digitalisiert und von Forschern aus aller Welt genutzt werden. Das Geheime Staatsarchiv in Dahlem hat mittlerweile die Schatullrechungen Friedrichs des Großen digitalisiert.
Helmut Caspar / HC
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