Via Knast in den Westen
Marienfelde.Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager, Marienfelder Allee 66/80, lädt am 26. Februar um 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über das "Gefängnis Kaßberg als Erinnerungsort" ein. "Via Knast in den Westen" ist der Titel eines jüngst erschienenen Buches. Der von Nancy Aris und Clemens Heitmann herausgegebene Sammelband beleuchtet die Geschichte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Karl-Marx-Stadt und ihre Bedeutung für den Häftlingsfreikauf in der DDR. Gärtnermeisterin Sabine Popp erzählt zum Beispiel, wie sie als junge Frau vom MfS verhaftet wurde, nachdem sie DDR-kritische Parolen an Straßenunterführungen gemalt hatte. Sie wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt und später freigekauft. Insgesamt sollen die Zukunft des ehemaligen Haftorts Kaßberg, seine Bedeutung im städtischen Gedächtnis, das Verhältnis zu anderen Erinnerungsorten sowie eine mögliche Nutzung als Gedenkstätte thematisiert werden. Der Eintritt ist frei.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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