Yoko Ono besuchte erstmals John-Lennon-Gymnasium
Die Turnhalle auf dem Schulhof des Gymnasiums ist prall gefüllt. Dutzende Journalisten richten ihre Kameras auf Yoko Ono, die vorn auf einer Couch neben dem Musiker Adel Tawil sitzt. 19 Jahre nach der Namensgebung des John-Lennon-Gymnasiums ist die Lennon-Witwe zum ersten Mal hier. Grund ihres Besuches ist der Stopp des von ihr initiierten John Lennon Educational Tour Bus-Projektes. Der Truck, voll gepackt mit gigantischer Technik, Ton- und Videostudio, Aufnahmekabinen und einer Terrasse für Live-Auftritte, tourt seit 1998 durch die Vereinigten Staaten und macht halt vor Schulen oder Jugendclubs. Jetzt ist er auch in Europa unterwegs, um die kreativen Potenziale der Jugendlichen zu fördern. Neun Schüler der neunten Klasse haben mit dem Bus-Team in wenigen Tagen einen Song samt Musikvideo produziert. "Poor guy" heißt er. Das schöne Schulhof-Video mit den bunten Herbstblättern und rückwärts laufenden Sequenzen macht gute Laune.
Kaum laufen die ersten Sekunden auf der Leinwand, fängt Yoko Ono spontan an zu tanzen. Unter großem Applaus tanzt die 80-jährige Frau ihren eigenwilligen Tanz, reckt immer wieder die Finger zum Peace-Zeichen in die Luft. Ihrer Aufforderung mitzutanzen, trauen sich die Schüler nicht so richtig. "Mit Musik machen wir die Welt friedlicher. Es ist Zeit für Action, und Action ist Frieden", sagt Yoko Ono und bekommt tosenden Beifall.
Auch Schulleiter Jochen Pfeifer tanzt mit und reckt auf der Bühne seine Hand mit der Peace-Pose nach oben. "Es war ein langer Wunsch, dass Yoko Ono kommt", sagt er danach. "Sie ist genauso kreativ und spontan, wie ich mir das vorgestellt habe", so Pfeifer, der von der Ausstrahlung der kleinen Frau beeindruckt ist. Yoko Ono und ihr Musikbusprojekt stünden für Weltoffenheit und Leistungsorientierung. "Für Frieden einstehen und gleichzeitig Spitzenleistungen erbringen, das sind genau die Werte, für die unser Gymnasium steht", sagt Jochen Pfeifer.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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