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Absurde Diskussion über Straffreiheit fürs Containern

Ein reiches Land wie Deutschland diskutiert mal wieder darüber, ob das sogenannte Containern legalisiert werden soll. Lebensmittel aus Supermarkt-Mülltonnen zu holen, wird bisher als Diebstahl und Hausfriedensbruch geahndet.

Aktivisten fordern, dass der Lebensmittelklau aus Mülltonnen nicht bestraft wird. Auch Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen eine Entkriminalisierung. Was für eine absurde Debatte. Ich finde es zynisch, mit der „großzügigen“ Geste der Straffreiheit vom eigentlichen Problem abzulenken. Es sollten Konzepte her, damit Genießbares nicht weggeschmissen wird. Die Supermärkte sollten verpflichtet werden, verwertbare Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen wie die Tafeln zu spenden. Viele Ketten haben längst solche Kooperationen und arbeiten mit Hilfsorganisationen vor Ort zusammen. Lebensmittel sind kein Müll! Was noch völlig einwandfrei ist, gehört in keine Tonne.

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels ist gegen die Legalisierung des Containerns. Da geht es auch um Haftungsfragen, wenn Fremde auf dem Firmenhof in Tonnen wühlen und sich vielleicht den Magen verderben. Statt über das Containern zu debattieren, sollten wir darüber nachdenken, wie man Verschwendung vermeidet. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum, das die Industrie natürlich liebt, müsste weg, damit nicht so viel jeden Tag aus den Regalen fliegt. Und wir sollten kritisch unser Verhalten überprüfen. Ein Drittel der produzierten Nahrungsmittel wird in Deutschland weggeworfen, elf Millionen Tonnen jährlich. Den größten Teil (6,5 Millionen Tonnen) schmeißen private Haushalte weg. Der Handel macht nur sieben Prozent aus.

Sollten Supermärkte verpflichtet werden, verwertbare Lebensmittel zu spenden?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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