Ausgekugelte Hüftgelenke: Schnute muss große Schmerzen gehabt haben
Mitte. Berlins letzte Stadtbärin Schnute war herzkrank und hatte ausgekugelte Hüftgelenke. Das ergab eine Obduktion der Braunbärin im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW).
Nachdem sich der Gesundheitszustand von Schnute dramatisch verschlechtert hatte, wurde die Bärin vom bezirklichen Amtstierarzt am 11. Oktober eingeschläfert. Laut Tierarzt Ulrich Lindemann hatte das Tier „am Ende große Schmerzen.“ Wie eine Obduktion im IZW ergab, waren beide Hüftgelenke ausgekugelt. Mit diesem schmerzhaften Problem musste sich Schnute lange herumquälen; wie die Bilder aus dem Computertomographen (CT) zeigen, hatten sich bereits knöcherne Ersatzgelenke gebildet. Wie Lindemann sagte, sei die beidseitige Auskugelung „ungewöhnlich“. Dem Alter eher entsprechend waren hingegen knöcherne Verbindungen der Wirbelkörper, heißt es in dem Bericht. Ursache für die „rapide klinisch auftretende Schwäche des Tieres“ war eine Herzinsuffizienz, so Lindemann. Pathologen des IZW hatten die chronischen Herzveränderungen festgestellt.
Tierschützer hatten jahrelang die Aussiedlung der Stadtbären aus dem Bärenzwinger im Köllnischen Park gefordert. „Man hätte das Tier schon viel früher einschläfern müssen“, sagte Stefan Klippstein, Gründer des Berliner Bärenbündnisses, das sich für die Freilassung der Bären eingesetzt hatte. Wie der zuständige Stadtrat Carsten Spallek (CDU) sagte, wird Schnute nicht präpariert. Der Tierkörper sei durch die pathologische Untersuchung dafür nicht mehr geeignet; der Kadaver soll fachgerecht beseitigt werden.
Neue Bären wird es im Bärenzwinger nicht geben, wie Spallek betonte. Wie berichtet, hat das benachbarte Märkische Museum Interesse, die Anlage für Ausstellungen zu nutzen. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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