Mitte. Der Bärenzwinger im Köllnischen Park wird derzeit umgebaut. Die 33-jährige Stadtbärin Schnute soll ein bisschen mehr Platz bekommen.
Damit Schnute mehr Lauffläche bekommt, werden die leeren Wassergräben rund um den Zwinger mit Rindenmulch aufgefüllt. Allerdings nur ein paar Zentimeter, damit der Bär nicht über die Außenzäune kommt. Weil Schnute die vorhandenen Stufen kaum noch runterkommt, werden bequemere Abgänge gebaut. Das obere Plateau mit den winzigen Badebecken bekommt erstmals einen 50 Zentimeter hohen Elektrozaun. Damit soll verhindert werden, dass die alte und gesundheitlich angeschlagene Bärin in den Mulchgraben stürzen kann.
Laut Bezirksamt genüge die 21 000 Euro teure Vergrößerung des Zwingers dann den Anforderungen des neuen Säugetiergutachtens. Demnach müssen Gehege für bis zu drei Braunbären mindestens 500 Quadratmeter groß sein. Durch das Zuschütten der Gräben erreicht das Bezirksamt die Mindestgröße. Der Zwinger hatte bisher eine Fläche von 480 Quadratmeter. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten bekräftigte während der jetzt laufenden Umbauarbeiten ihr Angebot, Schnute im Bärenwald Müritz in Mecklenburg-Vorpommern in Stuer am Plauener See aufzunehmen. "Für Schnute werden wir immer einen Platz frei haben", sagte Carsten Hertwig, Bärenexperte und Geschäftsführer des Bärenwaldes Müritz.
Vier Pfoten fordert seit acht Jahren den Umzug der Berliner Stadtbären - Stadtbär Tilo starb 2007, Schnutes Tochter Maxi 2013 - in den Bärenwald Müritz. In dem 16 Hektar großen Freigehege leben derzeit 19 Braunbären. Besucher können durch die wunderschöne Anlage wandern, die Bären beobachten und an spannenden Ausstellungsstationen mehr über das Leben dieser Wildtiere erfahren. Es gibt im Bärenpark auch Spielplätze und ein Bistro.
Die Bezirksverordneten hatten sich im Februar mit den Stimmen von SPD und CDU in einem BVV-Beschluss gegen die Umsiedlung der letzten Stadtbärin in einen Bärenwald ausgesprochen. Die Tierschützer von Vier Pfoten "bezweifeln, dass der Zwingerumbau tatsächlich zum Wohl der Bärin Schnute beiträgt", sagte Bärenexperte Carsten Hertwig.
Dirk Jericho / DJ
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