Bezirk bereitet ein Programm für die Hofbegrünung in Moabit und Wedding vor
Eingebracht hatte den Antrag die bündnisgrüne Fraktion im September unter dem Motto "Klima schützen, nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken". Am 5. November nahm der Stadtentwicklungsausschuss den Antrag an, zwei Wochen später folgten die Bezirksverordneten. Danach war das Bezirksamt aufgerufen, sich bei der Senatsverwaltung um die Finanzierung eines solchen Hofbegrünungsprogramms zu bemühen. Als Vorbild diente den Verordneten die Aktion "Grüner Daumen" in Spandau.
Im Ortsteil Wilhelmstadt, wie die Müller- oder Turmstraße in Mitte "Aktives Zentrum", werden unter anderem das Anlegen von Rasen und Pflanzbeeten oder die Begrünung von Fassaden gefördert. Hauseigentümer, aber auch Mieter bekommen bis zu zwei Drittel der Kosten aus dem Förderprogramm finanziert. Das Volumen beträgt 10 000 Euro.
In Mitte wollen die Bezirksverordneten einen Zuschuss von maximal 50 Prozent gewähren. Obendrauf gibt es einige Auflagen. So dürfen die Hauseigentümer nach einer Hof- oder Fassadenbegrünung die Mieten nicht erhöhen. Erstattet werden ausschließlich Sachkosten wie Pflanzen, Blumenkübel oder Erde, jedoch keine Personalkosten. Unterstützt wird nur der Kauf von Pflanzen, die eine "klare ökologische Funktion" haben, beispielsweise Kohlendioxid binden oder Lebensraum für Insekten und Vögel bieten.
"Der Vorschlag ist bereits im Rahmen der Arbeitsplanungen für die Aktiven Zentren Müllerstraße und Turmstraße diskutiert worden", sagte Carsten Spallek (CDU). Ein Hofbegrünungsprogramm stehe für dieses und die kommenden Jahre auf der Liste, betonte der Baustadtrat. Das Thema will der Bezirk bei Gesprächen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zur Sprache bringen. Zunächst aber sollen die Erfahrungen aus Spandau ausgewertet werden. Was die Sache vereinfacht: Dort wie auch in Mitte steuert das "Koordinationsbüro für Stadtentwicklung und Projektmanagement" (KoSP) das Förderprogramm.
Spallek hob hervor, dass schon heute Hauseigentümer im Rahmen von Anträgen auf Modernisierung und Instandsetzung über eine Begrünung von Höfen und Fassaden und deren finanzielle Unterstützung beraten würden. Allerdings sei die Resonanz der Eigentümer bisher gering. 2014 waren es fünf im Gebiet der Turmstraße und zwei in der Müllerstraße. Noch im laufenden Jahr will der Bezirk unter anderem die Höfe an Turm- und Müllerstraße sichten, Informationsmaterial erarbeiten, den finanziellen Umfang der Förderung klären sowie die von der Bezirksverordnetenversammlung formulierten Anforderungen prüfen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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