Bibliothek des Ehrenamtes: Die Stiftung Gute-Tat betreibt eine interaktive Online-Datenbank

Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung Gute-Tat, und Gisela Meister, die als Engel der Stiftung die Ehrenamtsbibliothek im Internet pflegt. | Foto: Josephine Klingner
2Bilder
  • Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung Gute-Tat, und Gisela Meister, die als Engel der Stiftung die Ehrenamtsbibliothek im Internet pflegt.
  • Foto: Josephine Klingner
  • hochgeladen von Josephine Klingner

Mitte. Gisela Meister ist ein wahrer Engel – einer von berlinweit mehr als 11 000 der Stiftung Gute-Tat, die sich ehrenamtlich engagieren, um dort zu helfen, wo es am nötigsten ist. Seit April dieses Jahres pflegt sie die Ehrenamtsbibliothek der Stiftung – eine Onlineplattform mit Artikeln, Veröffentlichungen und Dissertationen rund um das Thema Ehrenamt.

Einmal in der Woche durchforstet die gelernte Bibliothekarin vier Stunden lang das Internet, sucht passende Beiträge wie etwa zur Organisation ehrenamtlicher Arbeit, zur rechtlichen Situation von Helfern, die sich für Flüchtlinge einbringen möchten, oder zu wissenschaftlichen Erkenntnissen in Sachen bürgerschaftliches Engagement. Dabei gleiten ihre Finger geschwind über die Tastatur, geben ein Stichwort nach dem anderen in die Suchmaschine ein.

Hat Gisela Meister einen interessanten Beitrag gefunden, geht es an den Feinschliff: „Zunächst prüfe ich, ob er seriös ist, erstelle eine Inhaltsangabe, vermerke Titel, Verfasser, Herausgeber, Erscheinungsjahr, Seitenzahl und natürlich die Quelle mit einem Link“, sagt die ehemalige Leiterin der Zweigbibliothek Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit den richtigen Schlagworten ist es ein Leichtes, den Beitrag in der Bibliothek wiederzufinden. 2008 von der Paritätischen Akademie Berlin ins Leben gerufen, wurde die Ehrenamtsbibliothek 2014 von der Stiftung Gute-Tat übernommen.

„Was ihre Funktionalität, ihren Auftritt im Internet und die Art der Dokumente angeht, haben wir die Onlineplattform völlig überarbeitet“, sagt Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung Gute-Tat. Mittlerweile seien fast 700 Beiträge für jedermann ohne Anmeldung einsehbar. Mehrere tausend Menschen würden monatlich die Plattform besuchen.

Die Bibliothek richtet sich nicht nur an Einsteiger und soziale Einrichtungen, sondern auch an Unternehmen und Firmen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Auch Studenten, die sich in ihrer Master- oder Bachelorarbeit dem Thema widmen, können aus dem Fundus schöpfen. Die Beiträge sind nach Kategorien sortiert. Über eine Suchmaske kann gezielt im Volltext nach bestimmten Begriffen recherchiert werden.

„Und die Ehrenamtsbibliothek ist interaktiv“, sagt Grenz. „Nutzer können selbst Texte hochladen, Beiträge bewerten und kommentieren.“ Ein weiteres Ziel sei es, künftig verstärkt internationale Dokumente wie etwa US-amerikanische Literatur und Veröffentlichungen aus dem Bereich des Unternehmensengagements auf dem Portal bereitzustellen. „Damit wollen wir zu einer der zentralen Informationsplattformen im Internet werden.“

Die Arbeit an der Bibliothek erfüllt Gisela Meister mit Freude: „Ich wollte meine Tage nicht nur mit Rentnerdasein und Hobbys verbringen, sondern etwas Sinnvolles tun und meine beruflichen Erfahrungen einbringen“, erklärt sie. Deshalb habe sie sich nach einem der Infoabende der Stiftung Gute-Tat gleich als Engel registrieren lassen.

Früher habe sie sich kaum Gedanken darüber gemacht, wie sie ihr Wissen einbringen könne. Heute sei sie immer wieder erstaunt, wie breit gefächert das Ehrenamt sein kann, wie viele Möglichkeiten es gebe, aktiv zu werden. „All das ist mir erst bei der Arbeit an der Ehrenamtsbibliothek bewusst geworden“, resümiert die 65-Jährige. JK

Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann unter www.ehrenamtsbibliothek.de nach Publikationen und Informationen zum Thema Ehrenamt suchen. Projekte in Berlin und Umgebung finden sich unter www.gute-tat.de.
Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung Gute-Tat, und Gisela Meister, die als Engel der Stiftung die Ehrenamtsbibliothek im Internet pflegt. | Foto: Josephine Klingner
Als Engel der Stiftung Gute-Tat betreut Gisela Meister die Ehrenamtsbibliothek. Foto: Josephine Klingner | Foto: Josephine Klingner
Autor:

Josephine Klingner aus Tegel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 141× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 805× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 132× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.