PSYCHOLOGIE
Depressionen: Wie gehen Angehörige damit richtig um?

Lars Döring wünscht sich, dass die Familien die Symptome einer Depression richtig deuten und einen Arzt hinzuziehen. | Foto: Umsorgt wohnen
  • Lars Döring wünscht sich, dass die Familien die Symptome einer Depression richtig deuten und einen Arzt hinzuziehen.
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Das Alter stellt den Menschen vor große Herausforderungen. Denken wir nur daran, wie einen Hinterbliebenen der Lebensmut verlassen kann, nachdem der Ehepartner oder eines der Kinder verstorben ist.

Woher soll die Kraft kommen, nach einem Oberschenkelhalsbruch oder einem Schlaganfall wieder auf die Beine zu kommen? Auch ein Umzug ins Altenheim schlägt auf die Seele. Aus diesen Situationen heraus können sich Depressionen entwickeln.

Eine lang anhaltende depressive Verstimmung führt nicht selten zu einer behandlungsbedürftigen Erkrankung. Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Die Symptome werden jedoch oft übersehen oder falsch interpretiert. Von den Menschen über 65, die zu Hause leben, weisen etwa zehn Prozent eine behandlungsbedürftige Depression auf. Von den in Altenheimen lebenden Menschen leiden bis zu 40 Prozent daran.

Lars Döring ist Fachkraft für Gerontopsychiatrie und arbeitet als Wohnbereichsleiter im Altenheim. Er beschreibt die Symptome so: "Die Menschen sind niedergeschlagen, zurückweisend oder ungehalten. Wer verzweifelt ist und anfängt aufzugeben, will liegenbleiben, macht bei den therapeutischen Anwendungen nicht mit, lässt die Körperpflege nur noch über sich ergehen und schickt sogar die Angehörigen wieder nach Hause." Lars Döring wünscht sich einen aufmerksamen Umgang mit den Anzeichen dieser Krankheit. Man darf das Thema gern offensiv ansprechen. Wertschätzende Gespräche auf der Gefühlsebene (Validation) öffnen oft die Herzen, wie zum Beispiel: "Ich habe das Gefühl, dass du traurig bist ...", oder "Ich sorge mich um dich und möchte mit dir gemeinsam zu einem Arzt gehen."

Auch auf dem Wohnbereich von Lars Döring gibt es Bewohner, die unter Depressionen leiden. Nach der Diagnose vom Arzt und mit den verordneten Medikamenten ist eine Tagesstruktur hilfreich, sodass die Bewohner gar nicht erst auf die Idee kommen, sich zurückzuziehen. "Das funktioniert recht gut bei uns", freut sich der 38-Jährige.

Weitere Informationen zu Gesundheits- und Seniorenthemen unter www.umsorgt-wohnen.de. Ob preisgünstige Seniorenwohnung oder teuere Residenz - der Ratgeber "Umsorgt wohnen" stellt Berlins Seniorenwohnanlagen mit Preisen und Leistungen vor. Das Buch ist für 19,90 Euro im Buchhandel oder telefonisch unter 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) erhältlich.

Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

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