Film ab für das Ehrenamt: Die Stiftung Gute-Tat betreibt eine interaktive Online-Videothek
Mitte. Keine Special Effects. Keine Stars und Sternchen. Nur Menschen wie du und ich. Und trotzdem ganz großes Kino – die Ehrenamtsvideothek der Stiftung Gute-Tat. Die interaktive Online-Plattform hat sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeit ehrenamtlicher Helfer in Bild und Ton zu präsentieren.
Es ist ein Portal, das motivieren und das Ehrenamt in den gesellschaftlichen Fokus rücken will. Mittlerweile 580 Videos zeigen, wie sich Jung und Alt bürgerschaftlich engagieren können. Sei es beim Technischen Hilfswerk, bei der Feuerwehr oder als Held des Alltags, der sich für Flüchtlinge einsetzt, Kindern Freude bereitet, Senioren aus ihrer Einsamkeit holt oder Menschen im Hospiz in ihren letzten Stunden begleitet.
Hinter all dem steht Reinhard Otto. Als Engel der Stiftung Gute-Tat kümmert er sich seit 2014 um das „Kinoprogramm“ der Videothek. Gemütlich sitzt er auf seinem Stuhl. Ein Pott Kaffee – mit Milch und Zucker versteht sich – steht auf dem Schreibtisch. Dann macht sich der 68-Jährige ans Werk. Auf Portalen wie YouTube recherchiert er nach Filmen, die sich dem Ehrenamt widmen. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele freiwillige Helfer per Video auf die ehrenamtliche Arbeit hinweisen.“ Jeden Film listet Reinhard Otto zunächst in einer Exceldatei auf: „Um Dopplungen schnell zu erkennen“, sagt er. „Habe ich 20 Videos zusammen, lade ich sie hoch, versehe sie mit Titel, Inhaltsangabe, dem entsprechenden Link und wähle die passenden Schlagworte aus, damit sie später gefunden werden.“
Pendant zur Ehrenamtsbibliothek
Die Ehrenamtsvideothek der Stiftung Gute-Tat ist das Pendant zur parallel laufenden Ehrenamtsbibliothek. 2008 von der Paritätischen Akademie initiiert, wurden sie 2014 von der Stiftung übernommen und funktional überarbeitet. „Wie die Ehrenamtsbibliothek ist auch die Ehrenamtsvideothek interaktiv“, sagt Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung Gute-Tat.
Besucher des Portals können Videos bewerten und kommentieren, aber auch eigene Filme zum Ehrenamt hochladen. „Hinsichtlich der Relevanz der Themen und Qualität der Beiträge ist uns der Austausch mit der Community sehr wichtig“, sagt Grenz. Deshalb wünscht er sich, dass die Kommentarfunktion noch häufiger genutzt wird. Künftig sei zudem geplant, beide Projekte miteinander zu verknüpfen, um sich als zentrale Informationsquelle im Internet zu etablieren.
"Ohne Ehrenamt sähe es ganz schön düster aus"
Für Reinhard Otto ist die Videothek nicht das einzige ehrenamtliche Projekt. In der Seniorenstiftung „Prenzlauer Berg“ leitet er eine PC-Gruppe und betreut daneben einen 88-Jährigen, „der partout noch einmal ins Internet gehen wollte“. Und im Energie-Museum Berlin hilft er Mitarbeitern bei elektrischen Installationen. Was ihn antreibt? „Die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wird, und die Tatsache, dass es ohne ehrenamtliches Engagement in Deutschland ganz schön düster aussehen würde.“
Reinhard Otto ist sich sicher: „In jedem schlummert ein kleines Helfersyndrom und die Videothek bietet einem die Möglichkeit, zu sehen, wie man sich auf unterschiedliche Art und Weise ehrenamtlich einbringen kann.“ JK
Autor:Josephine Klingner aus Tegel |
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