Freiwilligenbörse lädt am 5. April ins Rote Rathaus
14 Kilo! Dass der Durchschnittsdeutsche eine solche Menge Kleidung kauft, und zwar jedes Jahr aufs Neue, das hätte Meike Ortmanns nicht gedacht. Noch beeindruckter war sie, als sie mit anderen Jugendlichen Hosen und Pullis übereinander legte, bis das Gewicht erreicht war "Es wurde ein riesiger Haufen", sagt die 20-Jährige. "Und vieles davon wird einfach weggeworfen."
Seit einem halben Jahr ist die Neuköllnerin freiwillig bei der Nachwuchsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) aktiv. Ihre Aufgabe: Klima-Stadtführungen. Ihr Ziel: Jugendlichen bewusst machen, wie sie leben und welche Ressourcen sie dafür verbrauchen. "Dabei zeigen wir nicht, was alles schlecht ist, sondern welche Alternativen es gibt", sagt die Abiturientin. Zum Beispiel Klamottentausch-Partys oder Repair-Cafés, die besuchen kann, wer nicht immer Neues kaufen will.
Bei den Führungen konnte Meike Ortmanns erleben, wie ihre Arbeit wirkt. "Es ist cool, den Leuten einen Anstoß gegeben zu haben." Dabei hat sie selbst auch viel gelernt. Zum Beispiel vor einer Gruppe zu sprechen. Ein Referat in der Schule sei nichts dagegen. "Da spricht man frontal und zu Klassenkameraden", sagt sie. "Hier aber sind es fremde Leute, die ich interaktiv einbinden muss. Doch ich übe und werde immer besser."
Wer es ihr nachtun oder sich in einem anderen Bereich engagieren will, ist eingeladen, am 5. April zwischen 11 und 17 Uhr ins Rote Rathaus zu kommen. An 100 Ständen stehen Vertreter gemeinnütziger Organisationen bereit, um die Besucher über Wege ins Ehrenamt zu informieren und zu beraten. Meike Ortmanns gibt Auskunft am Stand 65. Da die Nachfrage nach Klima-Stadtführungen groß ist, sucht sie noch Freiwillige, die mithelfen wollen.
"Auch bei der siebten Ausgabe der Freiwilligenbörse können wir wieder ein breites Spektrum an Freiwilligen-Aufgaben präsentieren", sagt Carola Schaaf-Derichs von der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Zudem verspricht sie, dass die Aussteller etwas zum Leitthema der diesjährigen Freiwilligenbörse "Lernen im Engagement" zu bieten haben. "Wissenschaftlich ist erwiesen, wer sich engagiert, schult soziale Fähigkeiten oder die Fertigkeit, Probleme zu lösen", sagt Carola Schaaf-Derichs. "Zudem berichten viele Freiwillige, dass sie sich persönlich weiterentwickelten, offener und geduldiger gegenüber Mitmenschen würden."
Die meisten Vereine bieten auch Weiterbildungen an. Dies können Seminare zu Mediation, zu kindlicher Entwicklung, zu Sportdidaktik oder zu Strafvollzugsrecht sein.
Autor:Bernd Schüler aus Mitte |
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