CORONAVIRUS
Gesunde Menschen sollen auch unter den aktuellen Einschränkungen Blut spenden
Wegen des Coronavirus ist in Berlin die Bereitschaft zur Blutspende deutlich zurückgegangen. Damit den Kliniken die Blutkonserven nicht ausgehen, rufen Blutspendedienste alle gesunden Menschen auf, an Spendenaktionen teilzunehmen.
Menschen ab 18 Jahren, die sich gesund und fit fühlen, sollten sich mit ihrer Spendenbereitschaft an eines der vielen Blutspendezentren in Berlin wenden. Die örtlichen Gegebenheiten sind so gestaltet, dass man eine Ansteckung mit dem Coronavirus auszuschließen kann. „Es ist wichtig, dass gerade jetzt in einer Frühphase der Epidemie verstärkt gespendet wird, wo die Durchseuchung noch auf Einzelfälle beschränkt ist, um einen Vorrat anlegen zu können, damit die Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können“, ermutigt Professor Dr. med. Torsten Tonn, medizinischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost, die potenziellen Spender.
Menschen mit Erkältungssymptomen oder grippalen Infekten sind aber nicht zur Blutspende zugelassen. Durch den Coronavirus gibt es aktuell zusätzliche Einschränkungen. Nach Informationen des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost müssen Reiserückkehrer beispielsweise aus den von Corona betroffenen Regionen Asiens und Italiens für vier Wochen nach der Rückkehr von der Blutspende zurückgestellt werden, ebenso mögliche Spender, die zu einem Erkrankten oder als Verdachtsfall eingestuften Kontakt hatten. Zudem dürfen Erstspender nicht älter als 65 Jahre sein.
Der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden muss bei Männern acht und bei Frauen zwölf Wochen betragen, erklärt der Haema Blutspendedienst. Zwischen einer Vollblut- gefolgt von einer Plasmaspende genügen vier Tage Pause und zwischen zwei Plasmaspenden sind nur drei Tage Pause erforderlich.
Wissenswertes für Erstspender
Vor der Blutspende sollte man viel trinken, beispielsweise Wasser, Tee oder Saftschorle. Milch und Alkohol sind dagegen tabu. Zur Blutspende muss der Personalausweis und etwa eine Stunde Zeit mitgebracht werden. Zunächst wird der Spender untersucht: Körpertemperatur, Puls und Blutdruck und die Bestimmung des Hämoglobinwertes gehören dazu. Wer Angst vor dem Einstich in den Arm oder vor dem Anblick der Nadel hat, der kann sich durch einen Plausch mit den Mitarbeitern des Blutspendedienstes ablenken. Bei einer Vollblutspende werden 500 Milliliter Blut entnommen, das dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Für eine Plasmaspende braucht es etwa 30 bis 45 Minuten und es werden je nach Körpergewicht zwischen 650 und 850 Milliliter Plasma entnommen. Im Anschluss sollte eine Ruhepause eingeplant werden. Die Spende wird im Labor untersucht. Sollten sich dabei Befunde mit Hinweis auf Krankheiten ergeben, wird der Spender zeitnah informiert. Wer regelmäßig Blut oder Plasma spendet, weiß also immer über seinen Gesundheitszustand Bescheid. Das ist ein großer Vorteil. Hinzu kommt das gute Gefühl, einen Beitrag für das soziale Miteinander geleistet zu haben.
Zudem erhalten Erstspender nach etwa drei Wochen einen Unfallhilfe- und Blutspenderpass, in dem sind alle wichtigen Angaben zur Person nebst Lichtbild erfasst. Wer diesen Pass immer bei sich trägt, kann im Notfall unkompliziert und ohne Zeitverlust medizinisch – etwa wenn eine Transfusion erforderlich ist – versorgt werden. RR
Spendetermine und Spendezentren der einzelnen Dienste finden sich unter www.haema.de, www.drk-blutspende.de, www.stkb.de; kostenlose DRK-Blutspende-Hotline 0800 11 949 11.
Berliner Anlaufstellen für Blutspender:
- CSL Plasma Berlin: Axel-Springer-Straße 42, 10969 Berlin, Telefon 030-25 37 47-0, E-Mail: berlin.center[at]cslplasma.com;
- DRK-Blutspendedienst Berlin gGmbH, Aussenstelle Buch, Wiltbergstraße 50, 13125 Berlin-Buch, Telefon 94 10 97-0;
- DRK-Blutspendedienst Berlin gGmbH, Am Großen Wannsee 80, 14109 Berlin, Telefon 806 81-0;
- Haema Blutspendezentrum Berlin-Charlottenburg, Wilmersdorfer Straße 54, 10627 Berlin, Telefon 688 38 36 20;
- Haema Blutspendezentrum Berlin-Hellersdorf, Peter-Weiss-Gasse 1, 12627 Berlin, Telefon 99 25 50;
- Haema Blutspendezentrum Berlin-Marzahn, Havemann Straße 12b, 12689 Berlin, Telefon 93 64 10;
- Haema Blutspendezentrum Berlin-Prenzlauer Berg, Landsberger Allee 117, 10407 Berlin, Telefon 45 79 97;
- Haema Blutspendezentrum Tegel, Gesundheitszentrum am Borsigturm, Berliner Straße 25, 13507 Berlin, Telefon 43 74 36-0;
- Haema Blutspendezentrum Berlin-Wedding, Gebäudekomplex Gesundbrunnencenter, Badstraße 4a, 13357 Berlin, Telefon 497 68 92 10;
- Universitätsklinikum Charité, Institut für Transfusionsmedizin und lmmunhämatologie, Standort Mitte, Schumannstraße 20/21, 10117 Berlin, Telefon 450 52 51 75;
- Universitätsklinikum Charité, Medizinische Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin, Medizinische Klinik und Poliklinik/Blutbank, Standort Wedding, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Telefon 450 55 38 99, E-Mail: abdulgabar.salama[at]charite.de.
Lesen Sie auch unseren Beitrag "Mit Abstand gelassen bleiben: Aktuelle Informationsquellen, wichtige Kontakte und praktikable Tipps für den Alltag" .
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.