Hanke fordert Konferenz: Bund soll Geld für nationales Wohnungsbauprogramm zur Verfügung stellen
Mitte. Wegen der steigenden Flüchtlingszahlen hat Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) ein nationales Wohnungsbauprogramm gefordert.
Immer mehr Flüchtlinge kommen täglich nach Deutschland. Um die Menschen unterzubringen, will Hanke „ein nationales Wohnungsbauprogramm wie in den 1950-er Jahren“. Die Berliner Wohnungsbauoffensive würde nicht reichen, den steigenden Bedarf zu decken. „Ohne finanzielle Unterstützung des Bundes wird es nicht gehen“, sagte Hanke. Um Strategien für die nächsten Jahre für die Integration und Aufnahme von Geflüchteten zu entwickeln, „fordere ich eine nationale Geflüchteten-Konferenz”, so Mittes Bürgermeister.
Langfristig müssten mehr Mittel für den Bau von Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Hanke ist wichtig, dass die Asylbewerber in Wohnungen mit bezahlbaren Mieten untergebracht und integriert werden. „Wir wollen keine Ghettos bauen, sondern eine soziale Bevölkerungsmischung, damit Integration gelingt“, sagte Hanke.
In Mitte leben derzeit rund 2000 Flüchtlinge in Erst- und Gemeinschaftsunterkünften. „Da Berlin zusätzlich zu den normal zugewiesenen Flüchtlingen nun auch aus München hunderte Flüchtlinge aufnehmen muss, müssen wir analog zum Katastrophenfall alle Unterbringungsmöglichkeiten ausschöpfen“, so Hanke. Weil es keine freien Kapazitäten mehr gibt, hat er dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) jetzt zwei bezirkliche Sporthallen zur Verfügung gestellt. Die Hallen in der Turmstraße 85A und Siemensstraße 20A werden ausschließlich von Vereinen genutzt, so dass kein Schulsport ausfallen muss. Darüber hinaus hat der Bezirk weitere Objekte benannt. Dazu gehört zum Beispiel das ehemalige Amtsgericht in der Lehrter Straße. Hanke will auf jeden Fall vermeiden, dass Zelte für über 700 Menschen wie in Spandau aufgestellt werden müssen.
Weitere Möglichkeiten wären auch die leerstehende Schule in der Adalbertstraße oder private Häuser wie das Bürogebäude im Kapweg 4 am Kurt-Schumacher-Platz. Das Sozialamt verhandelt zudem mit zahlreichen Hostels, um Zimmer für die Flüchtlinge anzumieten. DJ
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