Ärzte, die sich speziell um die Wehwehchen von Musikern kümmern – das gibt es jetzt an der Charite. Profimusiker leiden oft unter mentalen Problemen wie Lampenfieber oder Schlafstörungen. Zu den berufsspezifischen gesundheitlichen Belastungen gehören auch Beschwerden an „Körperpartien, die häufig und intensiv beansprucht werden“, heißt es. Durch die Haltung am Instrument sind zum Beispiel Gelenke besonders von Verschleißerscheinungen betroffen. Sänger und Bläser können per Kehlkopfspiegelung untersucht werden. Zu den Angeboten für die Musiker mit besonderer Belastung im Kopf-Hals-Bereich gehört auch eine Stroboskopie mit Videodokumentation.
Die Musiker sollen je nach Diagnose, zum Beispiel bei Stimm- und Hörstörungen, orthopädischen Funktionsstörungen, neurologischen Störungen oder Auftrittsängsten, zu den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen vermittelt werden. Akupunktur, Osteopathie, Naturheilverfahren oder Beckenboden-Coaching stehen ebenfalls auf dem Behandlungsplan für Musiker. „Ziel des BCMM ist es, die Gesundheitsversorgung von Profi- und Amateurmusikern ganzheitlich zu stärken“, teilt die Charité mit.
Das Besondere ist die Zusammenarbeit der Mediziner mit Experten der Hochschule für Musik Hanns Eisler (HfM) und der Universität der Künste Berlin (UdK), die „die künstlerische Expertise“ liefern.
Im Centrum für Musikermedizin sollen vor allem präventiv typische Erkrankungen behandelt werden. Für die Musiker gibt es spezielle Gesundheitsberatungen. Die Wissenschaftler und Ärzte des BCMM starten eigene Forschungsprojekte.
Leiter des BCMM ist mit dem promovierten Neurologen und diplomierten Pianisten Professor Alexander Schmidt ein Arzt und Musiker. Der 39-Jährige hat seit 2015 die erste Professur für Musikermedizin in der Hauptstadt inne, die aus einer Kooperation von Charité und HfM entstanden ist. Ebenso gehört die Leitung des Kurt-Singer-Instituts für Musikphysiologie und Musikergesundheit von UdK und HfM zu Schmidts Aufgaben. DJ
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