Hilfe für Opfer von Gewalttaten
Kürzlich erinnerte ein Musical an das Gewaltopfer Jonny K. Er war im Oktober 2012 nach einem gewalttätigen Angriff gestorben. Nur selten ist die öffentliche Aufmerksamkeit so hoch und glücklicherweise sind die Folgen von Gewalttaten nicht immer tödlich. Dennoch gilt: Betroffene, die einer Gewalttat zum Opfer gefallen sind, benötigen Hilfe.
Denn ihre Psyche leidet noch lange, nachdem die physischen Verletzungen verheilt sind unter den Folgen des Erlebten. Nach einer körperlichen oder psychischen Gewalterfahrung können Symptome starker psychischer Belastung wie Niedergeschlagenheit, Albträume, Ängste, Unruhe, Flashbacks auftreten. Diese gehören zunächst zu einer normalen Stressreaktion. Bei einigen Opfern halten diese Symptome länger an und führen zu Folgeerkrankungen wie z.B. der posttraumatischen Belastungsstörung oder Depressionen. "Oftmals ist es leider so, dass sich Betroffene aus Scham- und Schuldgefühlen erst dann an eine Klinik wenden, wenn Folgeerkrankungen aufgetreten sind. Viele wissen nicht, dass man in den ersten Wochen nach einer Gewalttat noch sehr viel tun kann, um psychische Spätfolgen zu verhindern", betont Privatdozent Dr. Olaf Schulte-Herbrüggen, Leiter der Traumaambulanz Berlin der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus. Er appelliert deshalb, nach einer Gewalttat Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Traumaambulanz bietet im Rahmen des Opferentschädigungsgesetztes (OEG) psychotherapeutische Unterstützung für Frauen und Männer, die Opfer einer Gewalttat geworden sind - kurzfristig nach dem Ereignis. Auch Personen, die Zeuge einer Gewalttat wurden und unter psychischer Belastung leiden, können sich melden. Ziele des Angebotes der Ambulanz sind u.a. die Behandlung von Belastungssymptomen, die Wiederherstellung der Selbstkontrolle, die Indikationsstellung ggf. langfristiger Therapien und Beratungen und die Prävention von Traumafolgestörungen.
Autor:PR-Redaktion aus Mitte |
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